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Klimafreundlich leben
Reallabor "Klimafreundliche Entscheidungen": Erkenntnisse von Carsten Dietzel
Bei Konsum und Ernährung, aber auch bei seinem Energieverbrauch wollte Carsten Dietzel im Rahmen des Reallabors genauer hin- und sich nach klimaschonenden Alternativen umsehen. Inzwischen isst er sehr viel weniger Fleisch, gleicht Flüge aus und nutzt Energie bewusster als zuvor. Viele Erkenntnisse lieferten ihm ein Hausbesuch der Verbraucherzentrale Münster und der Rundgang auf dem Deponie-Erlebnispfad der Abfallwirtschaftsbetriebe.
Welchen Schwerpunkt hast Du Dir gesetzt?
Carsten Dietzel: Das größte CO2-Einsparpotential sah ich bei mir im Bereich von Konsum und Ernährung. Vor Beginn des Projekts traf ich nahezu keine Entscheidung wirklich mit einem umweltbewussten Verständnis. Als dann dank des Projekts langsam die zahlreichen Probleme und passenden Alternativen ins Bewusstsein gerückt wurden, wollte ich einiges ändern. Aber natürlich gab es auch in den Bereichen Mobilität sowie Haushalt und Energie Verbesserungspotential. Der noch konsequentere Verzicht auf das Auto oder das Trennen ungenutzter Elektrogeräte vom Stromnetz sind hierfür zwei Beispiele, die im Alltag häufig eine Rolle spielen.
Was hast Du ausprobiert?
Im Zuge des Projekts durften wir viele interessante Angebote und klimafreundliche Alternativen ausprobieren. Alles davon ist leider noch nicht in den Alltag übergangen, manches zumindest aber schon. Der damalige Hausbesuch der Verbraucherzentrale öffnete für manche Dinge im Haushalt die Augen, so dass ich nun bspw. meinen PC an einer schaltbaren Steckdosenleiste angeschlossen habe und das Handyladekabel im ungenutzten Zustand nicht mehr stecken lasse.
Der Besuch des Deponie-Erlebnispfad war, wenn auch eigentlich für Schulklassen ausgelegt, ebenfalls sehr aufschlussreich, und ich achte nun mit einer größeren Überzeugung im Alltag auf eine korrekte Mülltrennung. Private Flugreisen können sicher auf das nötigste beschränkt, aber je nach Fernweh nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Hierbei habe ich nun stets darauf geachtet, wenigstens den CO2-Ausstoß durch Anbieter wie atmosfair einigermaßen auszugleichen. Vor meinem Umzug haben wir zudem Ökostrom bezogen bzw. zumindest über einen entsprechenden Vertrag dessen Erzeugung gefördert.
Aber auch bei den ausprobierten und in den Alltag überführten Dingen, ist der Bereich Konsum und Ernährung am einflussreichsten. Die Mehrheit meiner Entscheidungen wird nicht getroffen, ohne zumindest vorher einmal die ökoloigschen Aspekte zu hinterfragen. Noch besser natürlich, wenn sie direkt mit Unterstützung getroffen werden, beispielsweise durch Apps wie CodeCheck.
Zudem habe ich im Zuge des Projekts meinen Fleischkonsum drastisch reduziert. Mit dem Verzicht auf bzw. der Reduzierung von Fleischkonsum und teilweise auch aller tierischer Produkte kann man so schon mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Man tut etwas gegen die Umweltverschmutzung und gleichzeitig gegen die nicht artgerechte Haltung von Tieren.
Welche Überraschungen hast Du erlebt?
Es ist ja schon fast eine Binsenweisheit, dennoch überrascht auch mich immer wieder, wie einfach und lecker eine Ernährung ohne Fleisch ist. Zudem bietet gerade Münster da auch viele hervorragende Restaurants an.
Eine eher negative Überraschung war in diesem Zuge aber die Reaktion mancher Mitmenschen. Vor allem die Freunde aus der Heimat lassen es sich nicht nehmen, es stets mit einem Kommentar zu versehen, wenn man im Restaurant oder bei der Pizza-Bestellung auf vegetarische Angebote setzt. Häufig bleibt es hierbei dann wenigstens bei harmlosen Witzen auf meine Kosten.
Deine wichtigste Erkenntnis?
Auch wenn das Thema immens wichtig ist, gelingt es selten, jemanden mit Belehrungen von der Sache zu überzeugen. Achtet man erstmal auf sich selbst und auf eine klimafreundliches Leben, kann man andere Menschen schnell inspirieren.
Von manchen Dinge müssen die Leute dann aber doch vehementer überzeugt oder gar gezwungen werden, dafür ist der Klimaschutz dann doch zu dringend. Das ist dann aber häufig Aufgabe der Politik.
Was empfiehlst Du unbedingt zur Nachahmung?
Ein Besuch der Unverpackt-Läden! Nicht nur bekommt man dort leckere und gesunde Lebensmittel, sondern auch Alternativen für unzählige andere, Plastikmüll verursachende Dinge im Alltag.
Vielen, vielen Dank für Deine Zeit und Dein Engagement!
- Informationen zur fleischlosen Ernährung: www.peta.de/veganesleben
- App "CodeCheck": Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Kosmetik überprüfen
- Service: Energieberatung der Verbraucherzentrale Münster