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Klimafreundlich leben
Reallabor "Klimafreundliche Entscheidungen": Erkenntnisse von Christiane Lüschen-Heimer und Andreas Heimer
Weniger Müll produzieren und klimaschonend unterwergs sein, das waren die Zielsetzungen, mit denen Christiane Lüschen-Heimer und Andreas Heimer ins Reallabor gestartet sind. Und dafür probierten sie vom Efeu-Waschmittel über Unverpackt-Läden und Kleidung flicken bis hin zu Stadtteilauto viele Angebote aus. Grundsätzlich macht das Ausprobieren Spaß, finden sie. Doch manchmal stoße man auf Graubereiche, die Entscheidungen erschwerten, z. B. bei Flasche und Tetra-Pack.
Welchen Schwerpunkt habt ihr euch gesetzt?
Christiane Lüschen-Heimer und Andreas Heimer:
Konsum:
- Plastik-/Müllvermeidung
- Faire und weniger Kleidung kaufen
- mehr selbermachen
- weniger CDs und Vinyl-LPs kaufen (als leidenschaftlicher Sammler)
- noch weniger Fleisch konsumieren
Mobilität:
- Elektro-Auto (Stadtteilauto) ausprobieren
Was habt ihr bereits ausprobiert?
Konsum:
- Unverpackt-Laden, mit Beuteln zum Markt und FairTeilbar-Laden (eine ganz große Empfehlung, eine tolle, vorbildlich nachhaltige Idee!)
- Habe einfach mal ein Jahr lang gar keine Kleidung gekauft, dafür Hosen öfter reparieren lassen. Das ging! Aber jetzt ist die Grenze erreicht. Faire Kleidungsläden werden jetzt gecheckt. (Andreas)
- Hafer-/Lupinenmilch, Kastanien-/Efeu-Waschmittel (deren reinigende Wirkung finden wir aber nicht durchweg ausreichend, wechseln also ab ...), Brot selber backen
- Habe ein Jahr keine physischen Tonträger gekauft, dafür Spotify genutzt. Leider erfuhr ich jetzt: Spotify-Datenverwaltung kostet viel mehr Energie ... Sehr schade. (Andreas)
- Ist überhaupt kein Problem.
Mobilität:
- Stadtteil-E-Autos gibt es leider erst ab der 2. Wagenklasse, die wir selten brauchen.
Welche Überraschungen habt ihr erlebt?
Mmmhhhh, nichts Gravierendes, außer eben CD/Vinyl/Spotify, siehe unsere Antwort auf die Frage vorher.
Eure wichtigsten Erkenntnis?
Es macht überwiegend Spaß, sich auszuprobieren, ist aber manchmal auch etwas anstrengend und nimmt viel Raum im Kopf ein, manchmal vielleicht auch zuviel. Dabei unverkrampft zu bleiben, ist nicht immer einfach. Manchmal nervt der große Graubereich, das macht Entscheidungen teils schwierig, z. B. Flasche oder Tetra-Pack - hat beides Nachteile.
Wenn man mit Mitmenschen darüber spricht: Es herrscht eine unfassbare Scheu/Angst davor, sich seinen persönlichen CO2-Abdruck ausrechnen zu lassen. Dabei wäre das ja für jeden, der sich zum Thema Gedanken macht, ein "Sich ehrlich machen" und die Basis für alles weitere. Und potenziell ja auch entlastend: Niemand muss auf ALLES Liebgewonnene verzichten, sondern es geht ja eher darum, Dinge bewusster (und vielleicht auch weniger), zu tun - z. B. Avocados essen - und Bequemlichkeiten zu hinterfragen. Der politische Aspekt: Druck machen auf die Politik! Sich - wenn möglich - für die Freitags-Demos frei nehmen.
Also: Veränderung liegt im Kleinen, aber unbedingt auch im Großen (sprich: Politik) mächtig rütteln!!
Was empfehlt ihr unbedingt zur Nachahmung?
Campact-/Attac-Appelle unterschreiben, Ecosia-Suchmaschine nutzen (pflanzt Bäume für jeden Klick), FairTeilbar, weiter den persönlich passenden Weg zu einem kleineren CO2-Abdruck suchen.