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Klimafreundlich leben
Reallabor "Klimafreundliche Entscheidungen": Halbzeitfazit von Familie Radefeld
Beim Reallabor untersucht die sechsköpfige Familie, wo sie in den Bereichen Ernährung/Konsum und Wohnen/Energie CO2 einsparen kann. Eine Überraschung wartete zum Beispiel bei der Umweltberatung der Stadt Münster auf die Radefelds: Zwei Drittel weniger Strom verbrauchen aktuelle Stromspargeräte im Vergleich zu ihrem 18 Jahre alten Gerät. Darüber hinaus stehen Selbermachen und Erneuerbare Energien hoch im Kurs.
Welchen Schwerpunkt habt ihr euch gesetzt?
Sibylle und Jürgen Radefeld: Wir versuchen die CO2-Reduktion im Alltag, besonders beim Punkt Ernährung/Konsum und Wohnen/Energie.
Was habt ihr bereits ausprobiert?
Wir haben zahlreiche Workshops und Exkursionen gemacht. Besonders gut hat uns der Kurs „Putz- und Waschmittel selbst herstellen“ im unverpackt-Laden gefallen. Seitdem stellen wir Spülmaschinenpulver selbst her. Bei vielen Dingen suche ich erst mal unter www.smarticular.net nach umweltfreundlicheren Alternativen, zum Beispiel beim Reinigen loser Zahnspangen mittels Natron.
Wir haben erfahren, dass normale Spülschwämme bei jedem Gebrauch Mikroplastik ins Wasser geben und haben daraufhin auf eine hölzerne Spülbürste mit auswechselbarem Kopf umgestellt. Momentan wird bei uns die Photovoltaikanlage montiert, und wir freuen uns schon auf den eigenen Strom, mit dem wir unseren CO2-Ausstoß zum Teil kompensieren können. Wohlwissend, dass für die Herstellung der Module und des Batteriespeichers viel Material verbraucht worden ist.
Welche Überraschungen habt ihr erlebt?
Überrascht waren wir, dass unser neuer Tiefkühlschrank nur noch ein Drittel des Stroms unseres 18 Jahre alten Gerätes verbraucht. Für den Austausch habe ich vorab in der Umweltberatung der Stadt Münster gefragt, ab wann sich ein Austausch unseres zwar alten, aber intakten Kühlgerätes für die Umwelt lohnt.
Eure wichtigste Erkenntnis bis jetzt?
Wir müssen in vielen Dingen viel weiter vorne anfangen. Zum Beispiel nicht über die Entscheidung gelber Sack oder gelbe Tonne nachdenken, sondern den Plastikmüll massiv reduzieren. Wir alle müssen uns bei vielen Dingen im Alltag fragen, ob wir sie tatsächlich benötigen oder ob es viel einfachere Alternativen gibt, die oftmals nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wesentlich kostengünstiger sind. Oft sind es Gewohnheiten, die geändert werden müssen. Die größte Hürde, damit zu beginnen, liegt in einem selbst. Man muss einfach starten.
Was empfehlt ihr unbedingt zur Nachahmung?
Ohne großen Arbeitsaufwand sollte jeder unbedingt ausprobieren, mit einem Brotbeutel beim Bäcker einzukaufen. Uns flattert nur noch äußerst selten eine kurzlebige Papiertüte ins Haus. Auch das Spülmaschinenpulver ist schnell und einfach herzustellen. Zudem ist es nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns alle wesentlich gesünder, da chemiefrei.
Vielen, vielen Dank für eure Zeit und euer Engagement!
Hilfreiche Links:
- Obst kostenlos selber pfücken: Mundraub
- Service: Beratungsangebote der Stadt Münster zu Sanierung und Energiesparen
- Haushaltsgeräte: Reparieren oder neu kaufen? Fragen, Antworten und Tipps vom Öko-Institut e.V. (PDF)
- Einfach nachhaltiger leben: www.smarticular.net - Rezepte, Ideen, Tutorials
- Broschüre: "Besonders sparsame Haushaltsgeräte" (PDF, 1.30 MB)