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Klimafreundlich leben
Reallabor "Klimafreundliche Entscheidungen": Erste Erkenntnisse von Familie Völker
Vor allem ihre Ernährung stellt Familie Völker auf den Prüfstand. Lebensmittel möchte sie so effizient wie möglich verwerten. Seit Anfang des Jahres bereichern deshalb selbstgemachte Marmeladen, Brotaufstriche, Ketchups oder Pestos den familiären Speiseplan. Um Frust durch zu schnelle und zu große Umstellungen zu vermeiden, setzt sie bewusst auf eine Strategie der kleinen Schritte - und hat auf diese Weise bereits überraschend viele neue Abläufe in den Alltag integrieren können.
Welchen Schwerpunkt habt ihr euch gesetzt?
Melanie und Christian Völker: Den Schwerpunkt haben wir im Bereich Konsum gesetzt, da wir bei der Mobilität schon weitestgehend mit dem Rad unterwegs sind und auch relativ wenig Energie verbrauchen - hier sehen wir also das größte Potential. Wir versuchen, alle Dinge möglichst effizient zu nutzen, wieder zu verwerten und auf Fertigprodukte so gut wie möglich zu verzichten. Da wir beide gerne kochen, kommt uns das einerseits sehr entgegen, andererseits merken wir, dass das auch viel mit guter Vorbereitung und effektiver zeitlicher Planung zu tun hat.
Was habt ihr bereits ausprobiert?
Wir backen und kochen viel mehr selbst, machen Dinge nach Saison haltbar, etwa Marmelade, Brotauftriche, Ketchup, Pestos; versuchen, aus Obst und Gemüse das meiste herauszuholen: Zum Beispiel lässt sich aus Rote-Beete-Blättern eine tolle Quiche machen, ähnlich wie aus Spinat, und aus Möhrengrün kann man ein tolles Pesto zaubern; aus dem Garten decken wir unseren kompletten Kräuterbedarf, haben viel "Nasch-Obst" und Gemüse.
Welche Überraschungen habt ihr erlebt?
Oft klappt es nicht beim ersten Mal, unser erster Ketchup hat zu viel Piment abbekommen und war dadurch ungenießbar; aber aus einem Misserfolg lernt man und beim nächsten Mal war es besser!
Eure wichtigste Erkenntnis bis jetzt?
Immer am Ball bleiben und das Ziel nicht aus den Augen verlieren: Wir versuchen, in kleinen Schritten unseren Lebensstil zu ändern: Damit haben wir jetzt innerhalb eines Jahres schon wirklich viel umgestellt, weil wir alles immer hinterfragen - aber eben in kleinen Schritten. Wenn wir von Anfang an komplett etwas umstellen wollten, hätte uns das sicherlich schnell entmutigt. Vieles hat sich strukturell bei uns geändert und mit der Zeit lassen sich immer neue Abläufe relativ leicht integrieren.
Was empfehlt ihr unbedingt zur Nachahmung?
Im Sommer und Herbst mit offenen Augen durch die Natur zu fahren - bei einem Ausflug ernten wir jede Menge Obst, Gemüse oder Kräuter und bereiten daraus Pestos, Marmeladen, Chutneys oder Apfelmus zu - das ist einen Basisversorgung für uns, und wir haben immer eine große Auswahl an Mitbringseln oder Dankeschön-Geschenken für Freunde. Das kommt unseren Interessen sehr entgegen: Wir verbringen Zeit mit den Kindern draußen in der Natur, haben alle Spaß beim Ernten und am fertigen Ergebnis am Tagesende. Das ist sicherlich nicht für jeden das richtige, weil es viel Arbeit ist und Zeit braucht. Unser Tipp daher: Sucht euch etwas aus, das euch Spaß macht - Motivation ist alles und man erreicht viel!
Vielen, vielen Dank für eure Zeit und euer Engagement!
Hilfreiche Links:
- Obst kostenlos selber pfücken: Mundraub