Wo Exzellenz immer wieder nachwächst
Bildungshunger? Wissensdurst? Da geht es um Münsters „Grundnahrungsmittel“ – Münster lebt von der Wissenschaft. Und das nicht nur im übertragenen Sinne: Universität und Klinikum sind die größten Arbeitgeber der Stadt.
Rund 200 Studierende auf 1.000 Einwohner – eine solche Dichte ist einzigartig unter Deutschlands großen Städten. Die rund 60.000 Immatrikulierten an neun Hochschulen – darunter mit der WWU eine der größten deutschen Universitäten – verleihen der ehrwürdigen Hansestadt ihr auffallend junges Gesicht. Angezogen werden sie nicht allein durch die besondere Lebensqualität, sondern vor allem durch die reiche Wissenschafts- und Forschungslandschaft der Stadt.
Institute von Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft sowie von der Helmholtz-Gemeinschaft oder die Unternehmen im Technologiepark sowie im Center for Nanotechnology (CeNTech) und im Nano-Bioanalytik Zentrum (NBZ) begründen Münsters Ruf als führendem Wissenschaftsstandort mit internationalem Renommee. Insbesondere im Bereich der Nanotechnologie hat sich Münster als Wissenschaftsstadt von europäischem Rang etabliert, die weiter auf Wachstumskurs ist: Im Wissenschaftspark entstehen mit dem Multiscale Imaging Center und dem Center for Soft Nanoscience zwei große neue Forschungszentren der Universität. Und das internationale Renommee sowie die erstklassige Vernetzung der MEET-Batterieforschung hat entscheidend dazu beigetragen, dass Münster sich im engen Rennen um den Standort der neuen bundesgeförderten „Forschungsfertigung Batteriezelle" durchgesetzt hat.
Mit dem Universitätsklinikum und seinen angeschlossenen Forschungseinrichtungen und Laboren sowie einem dichten Netz aus ausgezeichneten Kliniken setzt sich das Oberzentrum des Münsterlandes mit über 17.000 Beschäftigten als „Gesundheitsstadt“ ersten Ranges in Szene. Überdies hat ein Hidden Champion endlich die verdiente Anerkennung erhalten: Münsters Mathematiker, schon lange heimliche Stars ihres Faches, erforschen nun im aktuellen Exzellenzcluster den Dreiklang von „Dynamik – Geometrie – Struktur“.
Im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften bietet der Exzellenzcluster „Religion und Politik: Dynamiken von Tradition und Innovation“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität – als bundesweit größter Forschungsverbund zum Thema Religionen – beste Voraussetzungen für eine aktuelle Auseinandersetzung zum sensiblen Verhältnis von Religion und Politik.
Darüber hinaus ziehen Stadt, Hochschulen und Wirtschaft in der „Allianz für Wissenschaft“ an einem Strang, um das Profil Münsters als Stadt von Wissenschaft und Lebensart zu schärfen und im internationalen Wettbewerb der Städte zu punkten.
Fünf Themen stehen hierbei besonders im Fokus: „Nanobioanalytik“ sowie „Gesundheit“ repräsentieren Zukunftsbranchen, in denen Münster und das Münsterland bereits bestens etabliert sind. Die Strukturen des nanobioanalytischen Forschungs-Netzwerks sind exzellent und von internationaler Bedeutung, was sich auch in vielen internationalen Tagungen und Kongressen ausdrückt, die in Münster stattfinden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Westfälische Frieden. Mit den jährlichen Programmwochen „Münster 1648 – Dialoge zum Frieden“ dokumentiert Münster seine historisch begründete Kompetenz auf diesem Gebiet. Vierter Schwerpunkt ist Münster als „Stadt der Bildung“, welche sich auch durch eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Schule auszeichnet. Und ganz frisch hinzugekommen: „Nachhaltige Stadtentwicklung“, ein Thema, bei dem insbesondere die Fachhochschule ihre ausgewiesene Forschungsstärke einbringt.
Das große Interesse an Wissenschaft und Forschung zeigt sich in Münster auch bei den unterschiedlichen Formaten der Wissenschaftskommunikation: dazu gehören Ausstellungen, Schulprojekte, Vortragsreihen, der Science-Pub oder das Wissenschaftsfestival „Schlauraum“. Sie alle sorgen für den Transfer von Wissenschaft und Forschung in die Stadtgesellschaft.
Interessante Daten und Fakten (vielleicht zum Nachhaken?)
- Die WWU Münster zählt deutschland- und auch europaweit zu den Hochschulen, die die meisten Lehrerinnen und Lehrer ausbilden.
- 2012 gehörte Münster zu den Siegern im Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft – Finale“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Gewürdigt wurde insbesondere die enge und strategische Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt, die im strategischen Netzwerk „Allianz für Wissenschaft Münster“ von Stadt, Wirtschaft, Universität und Fachhochschule eine feste institutionelle Verankerung gefunden hat.
- Münster verfügt über neun Hochschulen: Westfälische Wilhelms-Universität, Fachhochschule Münster, Kunstakademie Münster, Katholische Hochschule NRW, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen, Deutsche Hochschule der Polizei, Philosophisch-Theologische Hochschule Münster, FOM Hochschule für Ökonomie und Management.
- Die WWU verfügt als Volluniversität über 15 Fachbereiche und ist mit rund 44.000 Studierenden eine der größten Hochschulen Deutschlands. Zusammen mit dem Universitäts-Klinikum ist sie zugleich der größte Arbeitgeber der Stadt.
- Die Fachhochschule Münster (gegründet 1971) gehört mit über 14.000 Studierenden zu den größten deutschen Fachhochschulen, zugleich ist sie als erste Fachhochschule bundesweit systemakkreditiert und stellt die Qualität ihrer Lehre somit eigenständig sicher.
- Münster verfügt über eine starke außeruniversitäre Forschung: So sind z. B. neben dem Max Planck-Institut zwei Fraunhofer-Institute sowie ein Helmholtz-Institut am Standort vertreten.
- Unter allen deutschen Großstädten mit über 300.000 Einwohnern weist Münster mit rund 20% die höchste Studentendichte auf.
- Alle paar Jahre findet im Theater Münster mit „Neue Wände“ eines der größten deutschen Festivals für Hochschulkultur statt.
www.stadt-muenster.de/tourismus/wissenschaft.html