Münster – Einkauf mit Flair
Na klar: Die großen Ketten finden sich in Münster auch – wie überall. Das kann es also nicht sein, was Münster zu einem solchen Einkaufs-Magneten macht, bis weit ins Ruhrgebiet oder in die Niederlande hinein. Was dann? Das Flair der Altstadt? Oder auch, dass man hier auf Dinge stößt, die sich anderswo so nicht finden lassen?
Heller Sandstein, markantes Kopfsteinpflaster zwischen Giebelhäusern, elegante Geschäfte unter romantischen Bogengängen – das alles macht den Prinzipalmarkt zu einer der schönsten Einkaufsstraßen Deutschlands. Hier spiegelt sich Münsters ehrwürdige Tradition als alte Handels- und Hansestadt – besonders charmant zu erleben beim alljährlichen Hansemahl im Mai, wenn die Innenstadtkaufleute Bürger und Gäste der Stadt unter freiem Himmel zu Tisch bitten. Doch zugleich verändert sich das Gesicht der Einkaufsstadt Münster immer wieder: Mit Aufsehen erregenden Bauprojekten wie den Münster Arkaden, dem Hansecarré und der Stubengasse wurde die ohnehin herausragende Einkaufsqualität weiter gesteigert. Und das elegante Ensemble am Alten Fischmarkt hat Münsters Altstadt noch einmal ganz neue Zugangs- und Aufenthaltsqualitäten eröffnet.
Insbesondere am Mittwoch und Samstag, wenn einer der schönsten Wochenmärkte Europas auf dem Domplatz stattfindet, pulsiert die Innenstadt. Die Münsteraner schätzen „ihren“ Wochenmarkt als nie versiegende Quelle frischer Produkte aus der Region – und als Treff zum Kaffee oder Mittagssnack. Obwohl hier auch viele Bio-Erzeuger vertreten sind, haben diese sogar noch ihren eigenen Ökologischen Bauernmarkt, am Freitagnachmittag, auch vor dem Dom: Zwar etwas kleiner, aber dafür mit ausschließlich biologischen Erzeugnissen aus der Region – von Gemüse, Obst und Fleisch bis zum Biobäcker.
Ob Prinzipalmarkt, Salz- oder Ludgeristraße, Stubengasse, Alter Fischmarkt, Rothenburg, Kiepenkerlviertel, Kuhviertel oder Hörsterstraße: Der lebendige Einzelhandel in den vielfältigen Einkaufsquartieren – jedes mit seinem ganz eigenen Flair – gehört zu den unverwechselbaren Markenzeichen Münsters. Das Besondere: Neben allen wichtigen Filialisten und Modelabels finden sich in der City viele inhabergeführte Geschäfte, mit einer Vielzahl an Angeboten, gerne auch Originelles abseits des Mainstreams. Dazwischen immer wieder kleine, unkonventionelle Shops für junges Publikum: Unabhängige Labels, Selbst-Designtes, Biologisches, Recyceltes, Fair-Gehandeltes. Oder Concept Stores, deren Angebot und Ambiente sich an bestimmten Lebensstilen und Vorlieben ausrichten. Reichlich Gelegenheit also, wirklich Individuelles und Außergewöhnliches zu finden.
Und manchmal entwickeln sich aus solchen Angeboten auch Namen, die weit über Münster hinaus Furore machen. So etwa „Skater-Papst“ Titus Dittmann, der das Skateboard in Deutschland bekannt machte und mit seinem Label bis heute Trendsetter der Szene ist. Und wer ahnt schon, dass Figuren wie Capt‘n Sharky, Prinzessin Lillifee oder Hase Felix, die Kinder auf der ganzen Welt begeistern, ihr Zuhause in einem münsterschen Verlag haben – in einer umgebauten Feuerwache am Hafen?
Apropos Kinder: Dass auch sie beim Einkaufen mit den Eltern ihren Spaß haben, dafür sorgt die Kinderbetreuung der Altstadtgeschäfte im „Maxi-Turm“ am Prinzipalmarkt. Zusätzlichen Spaß im Freien bietet im Sommer der „Maxi-Sand“ – ein riesiger Sandkasten in der Stadt.
Und auch Jäger und Sammler finden reiche Beute: An jedem dritten Samstag der Monate Mai bis September bietet sich die Gelegenheit zur Schnäppchenjagd. Frühmorgens verwandelt sich die Münsteraner Promenade vom Schlossplatz bis zum Aasee in einen der größten und bestbesuchten Flohmärkte Europas.
Interessante Daten & Fakten (vielleicht zum Nachhaken?)
- Seit dem Mittelalter war Münster Mitglied der Hanse, vertrat bis ins 17. Jahrhundert dort als „Westfälisches Haupt“ die Partnerstädte der Region und ist auch heute Mitglied im Westfälischen Hansebund und in der Internationalen Hanse der Neuzeit.
- Auch der dreimal jährlich – im Frühjahr, Sommer und Herbst – stattfindende Send auf dem Schlossplatz hat historische Wurzeln: Immer wenn der Landesherr seine bischöfliche Synode einberief, strömten auch die Handwerker, Händler und Kaufleute der Region in die Stadt. Aus der „Synode“ wurde der „Send“ – heute einer der größten Jahrmärkte Westfalens.
- Die 2010 eröffnete Stubengasse wurde mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet und bildet mit ihrer außergewöhnlichen, modernen Architektur einen reizvollen Kontrast zum historischen Prinzipalmarkt.
- Prominente „Markenpersönlichkeiten“ stammen aus Münster: „Skater-Papst“ Titus Dittmann, Capt’n Sharky, der Hase Felix und Prinzessin Lillifee.
- Das Altstadtportal Am Alten Fischmarkt beherbergt mit dem MuKK Deutschlands größtes Kinderkaufhaus.
- Münsters Kiepenkerl-Denkmal erinnert an die Tradition der wandernden Händler (auch Tödden genannt), die Land, Märkte und Städte verbanden. Aus dieser münsterländischen Tödden-Tradition sind bedeutende Textil-Handelsdynastien entstanden, vor allem C&A, aber z.B. auch Hettlage oder Böcker. In Namen und Ausstattung hält zudem die Altstadtkneipe „Töddenhoek“ (Tödden-Eck) diese Tradition in Ehren.
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