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Koloniale Wertschöpfung
Münster als regionaler Umschlag- und Handelsplatz
Seit jeher war Münster für Erzeugnisse aus dem Münsterland eine wichtige Zwischenhandelsstation. Auf dem anderen Weg fanden Produkte aus der ganzen Welt über Münster ihren Weg ins Umland. Zwar gab es in der westfälischen Provinzhauptstadt nur begrenzt industrielle Verarbeitungsbetriebe, doch galt die Stadt mit vielen Beamten und Soldaten selbst auch als relativ stabiler Abnehmermarkt für den Einzelhandel. So hatte Münster auch im 19. Jahrhundert schon einen für die Region bedeutenden Großhandelsmarkt, dessen Vertriebsgebiet von der holländischen Grenze bis Bielefeld, vom Ruhrgebiet bis Osnabrück reichte.
In Hafen- und Bahnhofsnähe wurden die Güter aus Übersee umgeschlagen oder in den anliegenden Speichergebäuden zwischengelagert. Zwischen Hafen, Bahnhof und Innenstadt hatten die Kaufleute ein festes Warentransportsystem etabliert. Seit dem späten 19. Jahrhundert hatten sich Groß- und Lebensmittelhändler zunehmend in Bahnhof- und Hafennähe angesiedelt.