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Straßen
Lichtsignalanlagen
In Münster regeln 277 Lichtsignalanlagen (Ampeln) den Verkehr. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und den Verkehrsablauf möglichst optimal zu regeln. Rund 110 Ampeln sind inzwischen an den Verkehrsrechner im Amt für Mobilität und Tiefbau angeschlossen und können von dort aus kontrolliert und gesteuert werden. 149 dieser Lichtsignalanlagen sind aktuell auch bereits auf LED-Signale umgestellt.
Seit einigen Jahren werden die Ampeln in Münster im Zuge der achsenweisen Erneuerung der Ampeln auf LED-Technik umgestellt. Anstelle der alten Glühlampen werden die Ampeln dann mit LED-Modulen ausgerüstet. Der Einsatz der LED-Module hat gleich mehrere Vorteile. Zum Einen reduzieren sich die Stromkosten dadurch um ca. 50 %, zum Anderen werden auch die Wartungskosten erheblich reduziert, weil die Glühlampen nicht mehr regelmäßig alle sechs Monate ausgetauscht werden müssen. Zusätzlich gibt es auch noch einen Sicherheitsgewinn, weil die LED-Signale heller leuchten und besser zu erkennen sind. Und bei tief stehender Sonne, die in die Signalgeber scheint, können nicht mehr alle Signalfarben gleichzeitig zu leuchten scheinen, weil in den LED-Modulen keine Reflektoren mehr benötigt werden.
Jede Ampelschaltung ist ein Kompromiss, der sehr vielen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden muss. An erster Stelle steht die Verkehrssicherheit, besonders für die schwächeren Verkehrsteilnehmenden. Aber es geht auch um die maximale Leistungsfähigkeit für den motorisierten Verkehr (Stichwort "Grüne Welle"), möglichst kurze Wartezeiten für Fußgänger und Radfahrer und die Beschleunigung des ÖPNV an den Lichtsignalanlagen.
Blindengerechte Zusatzgeräte an Lichtsignalanlagen
Über 168 der 277 Lichtsignalanlagen in Münster sind mit blindengerechten Zusatzgeräten ausgestattet. Diese blindengerechten Zusatzgeräte sind technische Einrichtungen, die speziell blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit geben, signalgeregelte Kreuzungen gefahrlos zu überqueren. Sie werden bedarfsorientiert installiert und bieten so für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen ein für sie geschlossenes Routensystem beispielsweise vom Wohnort zur Arbeitsstätte.
Ein akustisches Signal macht Blinde und Sehbehinderte auf die so ausgestatteten Ampeln aufmerksam. Die Grünphase wird über einen Vibrationstaster angefordert und kann bei Grün am Vibrationselement an der Unterseite der Taster erfühlt werden. Bei einigen moderneren Geräten wird die Anzeige der Grünzeit durch einen akustischen Ton unterstützt.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch auf der Seite "Barrierefreies Bauen - Orientierungshilfen"
ÖPNV-Beschleunigung an Lichtsignalanlagen
In Münster sind alle Busse mit dem sogenannten Funk-Bake-System ausgestattet, mit dem sich die Busse an den Ampeln anmelden können. Auch viele Lichtsignalanlagen sind mit der entsprechenden Technik ausgerüstet, so dass sie auf die angemeldeten Busse reagieren können. Die Lichtsignalanlagen versuchen dann die Programmabläufe so anzupassen, dass die angemeldeten Busse die nächste Lichtsignalanlage bei Grün passieren können. So gelangen Fahrgäste mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und zuverlässig ans Ziel.
Eine ausgereifte Technik steckt dahinter:
In einiger Entfernung von einer Lichtsignalanlage wird z. B. an einem Leuchtenmast eine Infrarot-Bake angebracht. Nähert sich ein Bus der Lichtsignalanlage, überträgt die Bake in der Vorbeifahrt die für die Anmeldung an der nächsten Lichtsignalanlage benötigten Informationen an den Bordrechner des Busses. Mit einem speziellen Datenfunkgerät sendet der Bus dann Meldepunkte an das Steuergerät der Lichtsignalanlage. Dort wird anhand der Daten aus den gesendeten Meldepunkten die Ankunftszeitpunkt des Busses berechnet und die Lichtsignalanlage passt im Optimalfall das Signalprogramm so an, dass der Bus die Anlage bei Grün passieren kann.
Der Grünpfeil
Das Schild mit dem grünen Pfeil (Verkehrszeichen Nr. 720 der StVO) finden Sie an einigen Lichtsignalanlagen in Münster. In Münster ist unter dem grünen Pfeil zur Erläuterung der Hinweis "Vor Abbiegen bei Rot STOP an der Haltelinie" angebracht.
Für den Einsatz des Grünpfeils gibt es einen umfangreichen Anforderungskatalog mit deutlichen Einsatzkriterien, damit die Verkehrssicherheit durch den Einsatz des Grünpfeils nicht gefährdet wird. Die Entscheidung über den Einsatz des Grünpfeils fällt die Straßenverkehrsbehörde beim Ordnungsamt, Ansprechpartner dort ist Werner Schulik, Tel. 02 51/4 92-32 81.
An folgenden Stellen in Münster wird der Grünpfeil aktuell eingesetzt:
- Catharina-Müller-Straße in die Steinfurter Straße
- Meesenstiege in die Amelsbürener Straße
- Am Hawerkamp in den Albersloher Weg
- B 51 in die Robert-Bosch-Straße
- Martin-Luther-King-Weg in die Trauttmansdorffstraße
- GAD-Straße in die Weseler Straße
- Kiesekamps Mühle in den Albersloher Weg
- Asche in die Mauritzstraße (für Fahrradfahrer)
- Boeselagerstraße in die Weseler Straße
- Isolde-Kurz-Straße in die Hülshoffstraße
- Im Hagenfeld in den Hohen Heckenweg
- Roxeler Straße / Dieckmannstraße
Richtiges Verhalten am Grünen Pfeil
- Der Grünpfeil erlaubt Ihnen, nach vorherigem Anhalten bei Rot an der Haltelinie auf der rechten Fahrspur, vorsichtig nach rechts abzubiegen.
- Es bedeutet nicht, dass Sie freie Fahrt haben, denn alle anderen Verkehrsteilnehmer dürfen Sie beim Abbiegen weder gefährden oder behindern.
- Das Abbiegen mit dem Grünpfeil ist erlaubt, aber nicht vorgeschrieben. Wenn jemand trotz Grünpfeil vor der roten Ampel stehen bleibt, stellt dies (rechtlich gesehen) kein Verkehrshindernis dar.
Dialogdisplays
Dialogdisplays sollen dazu beitragen, dass Kraftfahrer an besonderen Stellen, wie z. B. vor Kindergärten, die zulässige Höchstgeschwindigkeit einhalten. Auf den Dialogdisplays ist ein Bild mit Kindern zu sehen, darunter befindet sich eine LED-Anzeige. Mit einem Radarsensor wird in einem Abstand von ca. 70 m bis 30 m vor dem Dialogdisplay die Geschwindigkeit der herannahenden Kraftfahrzeuge gemessen. Wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit eingehalten wird, blinkt in grüner Farbe der Text "Danke" auf. Wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten, blinkt in roter Farbe der Text "Langsam" auf.
Das Bild von den Kindern auf dem Display wie auch die Texte "Danke" oder "Langsam" sprechen die Kraftfahrer auf der emotionalen Ebene an, was die Bereitschaft erhöht, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Dadurch, dass auch andere Verkehrsteilnehmende die Anzeige auf dem Dialogdisplay sehen können, findet auch noch eine Art von sozialer Kontrolle statt, die die Bereitschaft zum langsameren Fahren noch unterstützt.
Die Auswertung der Daten aus den Dialogdisplays von acht Standorten zeigt, dass in Münster die zulässige Geschwindigkeit in den allermeisten Fällen eingehalten wird. In der Anfahrt auf die Dialogdisplays wird die Geschwindigkeit im Mittel um ca. 7 km/h reduziert. Beobachtungen vor Ort bestätigen das niedrige Geschwindigkeitsniveau im Bereich der Dialogdisplays.
Der Erfolg der Dialogdisplays findet nicht nur in Münster statt, sondern auch in vielen anderen Städten und Gemeinden, und wird inzwischen auch durch wissenschaftliche Studien belegt.
In Münster sind aktuell an folgenden Stellen Dialogdisplays installiert:
- Mondstraße in Höhe Pleistermühlenweg, in jeder Fahrtrichtung eins
- Mondstraße gegenüber Einmündung Ginsterweg
- Holtmannsweg vor Kindertagesstätte Nähe Zum Rieselfeld
- Winkinghege 102, Kreuzung Gasselstiege
- Dieckmannstraße in Höhe der Schule
- Dorffeldstraße vor Haus Nr. 17
- Meckmannweg Einmündung Westenkamp
- Meckmannweg Einmündung Rote Erde
- Am Borggarten Einmündung Nikolausweg
- Mariendorfer Straße Fahrtrichtung Schiffahrter Damm gegenüber Haus Nr. 54a
- Mariendorfer Straße Fahrtrichtung Dyckburgstraße vor Haus Nr. 28
- Waldeyerstraße in Höhe der Kirche
- Vörnste Esch
- Dyckburgstraße
- Hägerstraße vor Haus Nr. 240
- Handorfer Straße Fahrtrichtung Handorf
- Handorfer Straße Fahrtrichtung Warendorfer Straße
- Am Burloh vor Haus Nr. 121a
- Brentanoweg/Mondstraße
- Am Berler Kamp vor dem Buswendeplatz Schulzentrum
- Ossenkampstiege vor der Friedensschule
- Davertstraße Fahrtrichtung Amelsbüren
- Gievenbecker Weg Höhe Sportanlage in Fahrtrichtung Westen
- Gievenbecker Weg Höhe Sportanlage in Fahrtrichtung Osten
Zusätzlich sind zwei mobile Dialogdisplays an wechselnden Standorten jeweils fü drei bis sechs Monate im Einsatz. Über die Einsatzstellen entscheidet die Straßenverkehrsbehörde in Abstimmung mit den Bezirksvertretungen.