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Erinnern im öffentlichen Raum
Kriegerdenkmäler - Ehrenmale - Mahnmale und Kriegsgräberstätten in Münster
"Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler. Sie werden doch zweifellos aufgestellt, um gesehen zu werden, ja geradezu, um die Aufmerksamkeit zu erregen", urteilte der Schriftsteller Robert Musil im Jahr 1927. (Robert Musil, Nachlass zu Lebzeiten, Reinbeck 1962, 63.)
Dies gilt zum Teil auch noch heute. Auch zahlreiche Denkmäler in Münster sind für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt "unsichtbar" geworden. Einige dienen einmal jährlich als Ort des Gedenkens am Volkstrauertag, andere erregen immer wieder Aufmerksamkeit oder werden gar zum "Stein des Anstoßes". Viele Denkmäler liegen also durchaus im öffentlichen Interesse. Wie geht man mit ihnen um? Was soll für die Zukunft bewahrt werden? Jede Generation diskutiert dies anders.
Krieger-Denkmäler in Münster - erklärt in Leichter Sprache
Ein neues Heft erklärt die Denkmäler an der Promenade.
Es ist in Leichter Sprache geschrieben.
Man kann es bei Münster Information abholen:
Heinrich-Brüning-Straße 7, 48143 Münster
Aber man kann es auch herunterladen, zum Beispiel auf das eigene Handy. Hier kann man das Heft herunterladen. (PDF, 14.9 MB)
Zur Konzeption
Dieses Angebot bietet einen Überblick über die Denkmallandschaft Münsters und ihre Entwicklung. Es erfasst systematisch in einem einheitlichen Raster alle im öffentlichen Raum vorhandenen Gedenktafeln, Ehrenmale, Kriegerdenkmale, Mahnmale und Kriegsgräberstätten und enthält auch neue, nach 2013 eingeweihte Gedenkobjekte, die in der Druckversion der Dokumentation noch nicht enthalten sein konnten. Die zusammengestellten Informationen sollen die Basis bieten für einen fundierten Umgang und Dialog über Kriegerdenkmäler, Ehren- und Mahnmale in der Stadtgesellschaft.
Möglichst alle Krieger-Denkmäler, Erinnerungs- und Gedenkzeichen sowie Grabstätten und Friedhöfe, die in Zusammenhang stehen mit kriegerischen, gewaltvollen Auseinandersetzungen und Ausgrenzungen, ihren Opfer sowie Folgen, wurden systematisch erfasst, eingeordnet und einheitlich beschrieben. Dabei erfuhr auch die öffentliche Wahrnehmung und Rezeption der Gedenkorte in Ansätzen Beachtung. Die Interpretation eines Denkmals kann sich durchaus ändern, sogar das Denkmal selbst, beispielsweise durch Anbringung ergänzender Texttafeln. Für alle Erinnerungsmale soll gefragt werden, mit welcher Motivation sie errichtet wurden, wer sie initiiert und wer sie wie gestaltet hat. Auch den geschichtlichen Hintergründen widmet sie sich teilweise ausführlich.
Um in diese Sammlung aufgenommen zu werden, muss ein Denkmal oder Mahnmal an gefallene Soldaten oder zivile Opfer von Kriegen, von regime- und kriegsbedingtem Terror und Gewalt erinnern. Ebenfalls erfasst wurden Denkmäler, die als Mahnungen zum friedlichen Zusammenleben aufgefasst werden können. Formen des Gedenkens innerhalb weltlicher und kirchlicher Gebäude sind nicht erfasst worden.
Die Aufbereitung des Themas stellte eine komplexe Aufgabe dar, die bei einigen Gedenk- und Ehrenanlagen aufgrund der Quellen- und Forschungslage noch nicht abgeschlossen werden konnte. Dennoch bietet die Zusammenstellung eine Möglichkeit, einen Einblick in die geschichtlichen Hintergründe und kurz gefasste Informationen als ersten Ansatzpunkt einer Beurteilung zu erhalten.
Die Denkmäler-Dokumentation ist das Ergebnis eines mehrjährigen Projektes an dem verschiedene Einrichtungen – allen voran das Stadtarchiv, aber auch begleitend der Geschichtsort Villa ten Hompel und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge beteiligt waren. Als Einzelpersonen unterstützten vor allem Fritz von Poblotzki und auch Ulrich Ehrhardt (†) auf vielfältige Weise das Vorhaben. Ergebnisse neuerer Forschungsprojekte sind ergänzt worden. Die Überarbeitung der Inhalte für die Vorbereitung dieser Website erfolgte durch das Stadtarchiv. Dabei fanden auch neuere Erkentnnisse aus seit 2013 erschienenen Publikationen zum Thema Berücksichtigung.
In der Einteilung der Denkmäler, Ehren- und Mahnmale weicht dieses Angebot von der Druckversion ab. So erfolgte für die neuen Rubriken "Erinnern nach 1945" und "Erinnern nach 2000" eine rein chronologische Gliederung nach Datum der Einweihung.