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Zum Ersten und Zweiten Weltkrieg
Einweihung des Dreizehner-Denkmals (1925), das auch der Regiments-Toten des Zweiten Weltkriegs gedenkt.
Kein Jahrhundert brachte so viele Denkmäler hervor wie das 20. Jahrhundert. Vor allem die beiden Weltkriege mit zahllosen Kriegstoten zogen die Errichtung zahlreicher Ehrenmale nach sich. In der Innenstadt Münsters und in den Vororten prägte sich eine Gedenklandschaft aus.
Die nach Einweihungsdatum chronologisch sortierte Aufstellung listet Ehrenmale, Gedenkanlagen und Mahnmale auf, die teilweise bereits für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges errichtet und dann eine Erweiterung auf die Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges erfuhren. Dies zeigt sich in der Regel an nachträglich angebrachten Inschriften zu Ehren der Toten des jeweiligen Regimentes. Teilweise entstanden die Ehrenmal-Anlagen erst nach dem Zweiten Weltkrieg und bezogen die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges nachträglich mit ein. Dies geschah in der Regel aufgrund einer Zerstörung des Vorgänger-Ehrenmals im Zweiten Weltkrieg.
An der Denkmallandschaft Münsters können die verschiedenen Formen der Trauerarbeit und ihre Veränderungen im Wechsel der Generationen abgelesen werden. Am häufigsten treten Kriegerdenkmäler oder -ehrenmale im Stadtbild auf, die zur Erinnerung an in Kriegen gefallene Soldaten errichtet wurden. Denkmäler und Ehrenmale unterliegen einem Funktionswandel. Während frühe Kriegerdenkmäler Stolz, Wehrwillen oder Revancheabsichten verkünden und den Kriegstod teilweise verherrlichen, besitzen jüngere Kriegerdenkmäler durch Gestaltungen und Inschriften in Ansätzen durchaus Mahncharakter. Manche Kriegerdenkmäler beziehen auch überlebende Kriegsteilnehmer, Vermisste oder zivile Opfer von Kriegen mit ein.
Als Steigerung des Erinnerungswertes lässt sich das Mahnmal verstehen, das etwas im Gedächtnis halten soll, dass sich so nie wieder ereignen sollte. Denkmäler und Ehrenmale werden vergessen, verändert und ergänzt oder als anstößig bewertet. Auch in diesem Konfliktpotential spiegelt sich die städtische Gesellschaft.