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Verschwundene Denkmäler
Im Stadtbild Münsters existierten in früherer Zeit einige Denkmäler, die an Kriege, Gefallene oder einen Friedensschluss erinnerten, heute aber verschwunden sind. Dazu zählte etwa das am Ludgeritor bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg positionierte Kriegerdenkmal "Trauernde Germania". Das Denkmal erinnerte an die gefallenen Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71, die zum Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld Nr. 13 gehörten hatten. Der Bildhauer J. Bernhard Allard entwarf das am 1. September 1872 eingeweihte Kriegerdenkmal.
Darüber hinaus verschwanden einige aus Metall bestehende Denkmäler und Gedenktafeln, die in einer geheimen Polizeiaktion zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aus dem Stadtbild entfernt wurden. Das Metall benötigte die Rüstungsindustrie für die Produktion von Kriegswaffen. Die städtische Kriegschronik berichtete dazu: "Durch die Polizeiverwaltung wird eine Anordnung bekannt, daß alle Bronze- und Kupfertafeln und Denkmäler nach Berlin gemeldet werden müssen und daß wahrscheinlich deren Einschmelzung in Kürze erfolgt. Ich habe deswegen alle in Frage kommenden Denkmäler noch einmal fotografieren lassen."
Dazu zählte auch das Friedensdenkmal in der Aegidiipromenade zur Erinnerung an den Frieden von 1648. Die Fotos der im Rahmen der Metallabgabe abgeräumten Denkmäler liegen in einer Chronik der Polizeiverwaltung der Stadt Münster vor.