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Erinnern nach 2000
Seit 2013 erinnert eine Tafel an die Stürmung des Gewerkschaftshauses, Dammstraße 2, am 2. Mai 1933. Das Foto zeigt die Verbrennung von Schriften vor dem Gebäude. (Foto: Stadtarchiv)
Die sehr unterschiedlich motivierten Gedenkobjekte und Mahnmale, die an zivile Kriegsopfer und die große Zahl der Opfer des brutalen und menschenverachtenden nationalsozialistischen Regimes im öffentlichen Raum Münsters installiert wurden, sind chronologisch nach ihrer Entstehung unter den Abschnitten 'Erinnern nach 1945' und 'Erinnern nach 2000' aufgeführt.
Nach 2000 lässt sich durchaus eine Verlagerung der Erinnerungsmotivation auf das Gedenken an die Opfer von Gewaltaktionen in der Herrschaftszeit des nationalsozialistischen Regimes feststellen. Vor allem Personen, die aus religiösen, rassischen, politschen Gründen oder krankheitsbedingt verfolgt, ermordet oder verletzt wurden, erhalten durch Gedenkobjekte nun verstärkt eine Würdigung ihres Schicksals und eine Anerkennung als Opfer nationalsozialistischer Gewalt.
Erstmals erkennen Rat und Bürgerschaft Münsters im Jahr 2009 ihre Mitverantwortung für die in Münster besonders destruktiv umgesetzte "Bücherverbrennung" durch nationalsozialistische Studenten im Mai 1933 an.
In der Einteilung der Gedenktafeln, Denkmäler und Mahnmale weicht dieses Angebot von der Broschüre "Erinnern im öffentlichen Raum" ab. So erfolgte für das "Erinnern nach 1945" und für das "Erinnern nach 2000" eine rein chronologische Gliederung nach Datum der Einweihung und keine inhaltliche Zuweisung nach Opfergruppen. Außerdem konnte der Abschnitt "Erinnern nach 2000" um bislang fünf Gedenkobjekte erweitert werden, die in der gedruckten Dokumentation noch nicht enthalten waren.