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Abwasser
Fassadenreinigung und Graffiti-Entfernung
Fassadenreinigung mit Wasser
Auf den Fassaden von Gebäuden sammelt sich im Laufe der Jahre viel Schmutz. Industrie, Verkehr und Hausbrand verursachen maßgeblich die Oberflächen. An Hauptverkehrsstraßen oder in der Nähe von Industriegebieten sind die Belastungen mit z. B. Schwermetallen besonders hoch. Pflanzenreste, Algen, Flechten und tierische Abfälle verschmutzen zudem die Fassaden. Auch die abgelöste Farbe selbst, die vor 20 oder noch mehr Jahren aufgetragen worden ist, ist nicht frei von Schadstoffen.
All diese Stoffe gelangen über das Reinigungswasser in die Kanalisation bzw. das Erdreich und belasten Grundwasser und Gewässer. Aus diesem Grund müssen Vorkehrungen zum Schutz der Umwelt getroffen werden.
Wie es sein sollte:
- Auffangeinrichtungen sind so angebracht, dass dauerhaft das unkontrollierte Versickern des Waschwassers verhindert wird, wobei die verwendete Auffangvorrichtung beständig gegen die verwendeten Einsatzstoffe ist.
- Bei Unfällen, bei denen Waschwasser mit Reinigungs- oder Abbeizchemikalien verschüttet wird, ist unverzüglich die Feuerwehr zu benachrichtigen .
- Abwasserbehandlungsanlagen werden von eingewiesenem und sachkundigem Personal bedient. Abgesetzter Farbschlamm ist als Abfall zu entsorgen.
Fassadenabbeiz- und Reinigungsarbeiten werden dem Amt für Mobilität und Tiefbau angezeigt (Fax: 02 51/4 92-79 58, grundstuecksentwaesserung@stadt-muenster.de).
Verwenden Sie zur Anzeige der Arbeiten bitte das folgende Formular und beachten Sie das Merkblatt:
Was nicht sein sollte:
- Abwasser gelangt unmittelbar ins Erdreich, in ein Gewässer oder über "Straßengullis" in die Regenwasserkanalisation.
Die Regenwasserkanalisation ist in der Regel die Rohrleitung ohne sichtbare Verschmutzungen und führt nur bei Niederschlägen Wasser. - Teppichreste oder Papier zum Auffangen von Farbresten (insbesondere wenn mit Methylenchlorid abgebeizt wird) und Waschwasser bei der Nassreinigung von Fassaden.
- Reinigungs- und Abbeizmittel werden zusammen mit dem Waschwasser verweht, weil die Fassade nicht abgehängt worden ist.
- Feststoffe, wie Farbabtrag, Putzreste und Strahlgut, gelangen in die öffentliche Kanalisation.
- Es werden Abbeizmittel verwendet, die aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol, Xylol, etc.) enthalten.
- Provisorische Abwasserbehandlung in Kanistern oder Fässern.
- Verwendung von Methylenchlorid über begründete Einzelfälle hinaus.
- Pumpen und Arbeitsgeräte werden vor der Reinigung zum Abtransport aus den Auffangeinrichtungen herausgenommen. Gummistiefel und Schutzanzüge werden außerhalb der Auffangeinrichtungen gereinigt.
- Reinigungswasser (mit Chemikalien) aus den Auffangeinrichtungen gelangen beim Abbau der Auffangvorrichtung unbehandelt ins Erdreich oder in die Kanalisation.
Dichlormethan (Methylenchlorid), obwohl in vielen Baumärkten erhältlich, darf als Reinigungsmittel nur in begründeten Ausnahmefällen nach Absprache eingesetzt werden. Es schädigt die Umwelt und den Anwender in besonderem Maße.
Umweltfreundliche Graffitientfernung
Bei einer Graffitientfernung unter Verwendung von Wasser können Sie sich und die Umwelt gefährden! Ein Gemisch aus festen und gelösten Farbpartikeln, Oberflächenverschmutzungen und chemischen Reinigern kann auf Ihre Haut, in den Boden und über die Kanalisation in ein Gewässer gelangen.
- In der Schmutzwasserkanalisation kommt es zum Absetzen von Farbschlämmen und die Entsorgungs- und Reinigungskosten steigen.
- Pflanzen und Gewächse gehen ein.
- Im Gewässer lagern sich die Farbschlämme im Sediment ab. Durch bakterielle Umsetzung gelangen Schadstoffe in die Nahrungskette. Das natürliche Gleichgewicht der Gewässer wird zerstört. Kleinstlebewesen sterben ab.
- Sollten Sie einen Hochdruckreiniger einsetzen, kann zudem belastetes Aerosol in Ihre Lunge geraten.
Bitte beachten: Abwasserrückhaltung
Das gesamte anfallende Abwasser muss aufgefangen werden, entweder durch
- den Einsatz einer Abbeizkrake (Hochdruckreiniger mit eingebauter Wasserabsaugung) oder
- die Errichtung einer Folienwanne. Folienwannen sind so anzubringen, dass dauerhaft das unkontrollierte Versickern des Waschwassers verhindert wird, wobei die Folie beständig gegen die verwendeten Einsatzstoffe sein muss.
Abwasserbehandlung
- Nicht erforderlich, wenn Flächen < 20 m² mit geringer Farbverschmutzung gereinigt werden und der eingesetzte Reiniger nachweislich in der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage abbaubar ist (Nachweis durch Sicherheitsdatenblatt).
- Erforderlich, wenn Flächen mit starker Farbverschmutzung gereinigt werden oder die Fläche > 20 m² ist oder der Reiniger nachweislich nicht in der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage abbaubar ist. Das Abwasser kann erst nach erfolgter Abwasserbehandlung und nach Absprache mit dem Tiefbauamt eingeleitet werden.
Einleitung
Das anfallende Abwasser - ob behandelt oder unbehandelt - ist immer in den Schmutz- oder Mischwasserkanal einzuleiten. Die Lage der Schmutz- und Mischwasserkanäle kann im Amt für Mobilität und Tiefbau erfragt werden, Telefon 02 51/4 92-69 45, kanalauskunft@stadt-muenster.de.
Eine Einleitung in den Regenwasserkanal, z. B. über den Rinnstein, ist nicht gestattet.
Wichtig: Jede Fassade, an der eine Graffitientfernung unter Verwendung von Wasser geplant ist, ist dem Amt für Mobilität und Tiefbau mitzuteilen: Fax 02 51/4 92-79 58, grundstuecksentwaesserung@stadt-muenster.de.
Fachfirma
Graffitientfernung mit dem Niederdrucksandstrahlverfahren
Besser ist es, Sie setzen sich mit einer Fachfirma in Verbindung. Die Fachfirma kennt nicht nur die notwendigen Umweltschutzmaßnahmen und die umweltfreundlichen Reinigungsmittel, sondern auch die technisch besten Lösungen für Ihre Graffitientfernung. Niederdrucksandstrahlen ist ein besonders umwelt- und materialschonendes Verfahren, es fällt außerdem kein Abwasser an, um dessen Entsorgung man sich aufwändig kümmern müsste.
Abwasserfreie Graffitientfernung
Graffiti lassen sich von beinahe allen Untergründen durch das Niederdrucksandstrahlverfahren entfernen. Bei diesem Verfahren fällt kein Abwasser an, lediglich das Strahlgut ist zu entsorgen. Dieses Verfahren erfordert spezielle Geräte, die einige Fachfirmen vorhalten.