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Stadtteilentwicklungskonzept Berg Fidel
Durch die Lage des zentralen Siedlungskörpers zwischen der Hammer Straße und den Bahnlinien ist der Stadtteil in seiner räumlichen Entwicklung stark eingeschränkt. Im Zentrum des Stadtteils an der Hogenbergstraße gibt es seit geraumer Zeit in Ladenlokalen Leerstände. Städtebaulich-architektonisch besteht an einigen Stellen Verbesserungsbedarf. Die Quote der Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, ist im gesamtstädtischen Vergleich hoch. Darüber hinaus ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Migrationsvorgeschichte mit ca. 73 % die höchste in Münster.
Insofern soll das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (InSEK) für Berg Fidel konkrete und umsetzbare Entwicklungsperspektiven aufzeigen, insbesondere in den Handlungsfeldern Bildung, Sicherheit, Begegnung, Integration, Armutsbekämpfung, lokale Ökonomie, öffentliche und private Grünanlagen, Klimaschutz und Wohnen.
Aktuelles und Ausblick:
In Berg Fidel gibt es bereits eine große Zahl von Personen, die sich bürgerschaftlich engagieren, um den Menschen bessere Chancen zu geben am öffentlichen Leben und im Beruf teilzuhaben. Dieses Engagement gilt es zu fördern und noch besser zu vernetzen.
Gemeinsam mit diesem bürgerschaftlich engagierten Personenkreis, den Sozialverbänden, den Vereinen, den Kirchengemeinden, der Politik vor Ort und mit der weiteren Bürgerschaft sollen nach einer Bestandsaufnahme in verschiedenen Beteiligungsformaten konkrete Maßnahmen und Projekte in den obengenannten unterschiedlichen Handlungsfeldern entwickelt werden, um die Wohn- und Lebensverhältnisse im Stadtteil zu verbessern. Dabei sollen auch Bevölkerungsschichten einbezogen werden, die bisher wenig Erfahrung mit Prozessen der Bürgerbeteiligung haben.
Der nächste Verfahrensschritt wird eine öffentliche, interaktive Auftaktveranstaltung mit Themenstationen sein, die unter der derzeitigen Belastung der Corona-Pandemie einer besonderen Sicherheitskonzeption bedarf.
Die Einladung zu dieser Veranstaltung wird von den im Stadtteil engagierten Gruppen, der Politik vor Ort und den Sozialverbänden unterstützt.
Die wichtigsten Verfahrensschritte des InSEK für Berg Fidel:
1. Phase: Orientierung
- Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung
- Beteiligung der zuständigen Fachdienststellen und -behörden
- Bildung eines Interfraktionellen Arbeitskreises aus dem Kreis der Mitglieder der Bezirksvertretung Münster-Hiltrup
2. Phase: Bürgerbeteiligung
- Schlüsselpersonenbefragung
- Auftaktveranstaltung mit Themenstationen (Stärken/ Schwächen/ eigene Ideen)
- Zielgruppengespräche (Schülerschaft, junge Erwachsene, Ethnien, Senioren, Menschen mit eingeschränkter Mobilität)
3. Phase: Auswertung
- Stärken-Schwächen-Analyse
- Formulierung von Handlungsbedarfen und Handlungsschwerpunkten
- Eventuell Planungswerkstätten zu Schwerpunktthemen
- Gewinnung von Informationen zur Gebietskategorisierung nach der Förderrichtlinie Stadterneuerung (gegebenenfalls „Sozialer Zusammenhalt“)
4. Phase: Erarbeitung des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes
- Erarbeitung eines konkreten Maßnahmen- und Projektkataloges mit einer Kosten- und Finanzierungsübersicht
- Abstimmung mit den zu beteiligenden Fachdienststellen der Stadt Münster
- Beratung in den zuständigen Gremien
- Gemeinsame Aufstellung des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes
- Ratsbeschluss
- Erarbeitung des Antrages auf Aufnahme in das Bund-Länder-Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ entsprechend den Vorgaben der Förderrichtlinie Stadterneuerung
5. Phase: Umsetzung der Maßnahmen und Projekte
Aktueller Stand:
Nach einer Zusammenstellung der Sozial- und Bevölkerungsdaten hat das Stadtplanungsamt die zu beteiligenden Fachdienststellen der Stadt Münster gebeten, die in ihrer jeweiligen Zuständigkeit bereits laufenden Projekte mitzuteilen und eine erste Einschätzung der Handlungsbedarfe und -schwerpunkte aus ihrer fachlichen Sicht zu benennen.
Parallel wurde ein Fragebogen an die Schlüsselpersonen im Stadtteil (das sind Personen, die einen besonderen Bezug zur Stadtteilbevölkerung haben, sei es durch ihre berufliche Aufgabe oder durch ein ausgeübtes Ehrenamt) verschickt, mit der Bitte, ihre Einschätzung zu verschiedenen Themen und Handlungsfeldern im Stadtteil zu formulieren.
Ein Rücklauf beider Beteiligungsformate wird zeitnah erwartet, so dass auf dieser Grundlage ein erster Entwurf der Stärken-Schwächen-Analyse erstellt werden kann. Anschließend werden entsprechend der Übersicht der Verfahrensschritte weitere Beteiligungsschritte folgen.