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Konversion
Umnutzung ehemals militärisch genutzter Liegenschaften
Der Begriff Konversion steht im Bereich der Stadtentwicklung für den Veränderungsprozess von Flächennutzungen, d. h. die Wiedernutzbarmachung beziehungsweise Umnutzung von Flächen und Gebäuden.
Mit dem endgültigen Abzug der britischen Streitkräfte wurden im Stadtgebiet Münster neben 18 Wohnstandorten die York-Kaserne in Gremmendorf und die Oxford-Kaserne in Gievenbeck aufgegeben. Diese Flächen können damit von einer militärischen in eine zivile Nutzung überführt werden und bieten die Möglichkeit, in innenstadtnaher und integrierter Lage neue Quartiere zum Wohnen, Arbeiten und Leben zu entwickeln.
Bereits seit den 1990er Jahren wurden in Münster Konversionsprojekte in die Stadtentwicklung integriert. Informationen zu den bedeutendsten Projekten finden Sie unter der Überschrift "Ältere Projekte" ganz unten auf dieser Seite.
Vermarktung der Konversionsflächen durch die KonvOY
Die KonvOY GmbH – eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Münster – ist als Entwicklungsgesellschaft für die Entwicklung und Vermarktung der zukünftigen Stadtquartiere verantwortlich.
Die Grundlagen: Im Sommer 2018 konnten die Ankaufverhandlungen zum Erwerb der Konversionsliegenschaften in Gremmendorf und Gievenbeck erfolgreich abgeschlossen werden. Teile der erworbenen Flächen gingen in das Eigentum der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wohn+Stadtbau über. Den größten Anteil an der Entwicklung der neuen Wohngebiete leistet jedoch die KonvOY. Am 30. November 2018 unterzeichneten die KonvOY und die landeseigene Entwicklungsgesellschaft NRW.URBAN einen Kooperationsvertrag zur Umsetzung der Konversion.
Was tut sich auf den ehemaligen Kasernenflächen?
Im Zukunftsportal werden die Planungs- und Baufortschritte der beiden "Stücke MünsterZukunft" regelmäßig dokumentiert - unter anderem mit digitalen Spaziergängen und Luftaufnahmen: MünsterZukunft
Ehemalige Briten-Wohnstandorte
Insgesamt 18 Wohnstandorte sind mit dem Abschied der britischen Stationierungskräfte von Ende 2012 bis Ende 2014 im Stadtgebiet Münsters frei gezogen worden; fast alle der insgesamt 794 Wohneinheiten sind an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zurückgegeben worden.
Mit Ratsbeschluss vom 21.3.2012 wurde der Verwaltung der Stadt der Auftrag erteilt, mit der BImA insbesondere auch wohnungspolitische Ziele zu verhandeln. Dazu gehörte ausdrücklich der Wunsch der Stadt, dass bei dem Verkauf bzw. der Vermietung der Grundstücke und Wohnungen Haushalte mit geringem und durchschnittlichem Einkommen besonders berücksichtigt werden sollen.
Als Leitfaden mit wohnungsstrukturellen und städtebaulichen Zielen (Sicherung der Qualitäten der vorwiegend 50er- und 60er-Jahre-Siedlungen) hat das Team Briten-Wohnungen im städtischen Planungsamt im Herbst 2012 ein umfassendes Standorte-Entwicklungskonzept (siehe unten) formuliert. Dieses enthält Zielaussagen zu den einzelnen Standorten, etwa zur Aufstellung von Bebauungsplänen, sinnvollen Vermarktungsformen oder Zielgruppen. Das Konzept ist mit der Zielvorgabe entstanden, die Chance für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu nutzen und mit den Standorten - sowohl im Bestand als auch im Neubau - einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Wohnraumbedarfs in Münster zu leisten.
Darauf aufbauend sind für die Mehrzahl der Siedlungen Bebauungspläne entwickelt worden, die u. a. Vorgaben zur baulichen Ausnutzbarkeit und zur Gestaltung beinhalten. In die Planverfahren wurde die Öffentlichkeit insbesondere im Rahmen der Informationsveranstaltungen umfassend einbezogen.
An den folgenden vier Standorten konnten die formulierten Ziele bislang noch nicht umgesetzt werden, weshalb diese hier fortbestehen:
Sentrup – Von-Esmarch-Straße / Muckermannweg
Gievenbeck – Sportplatzfläche Borghorstweg / Ahausweg
Gremmendorf – Lilienthalweg
Rumphorst – Sibeliusstraße / Hoher Heckenweg / Markweg
- Ratsbeschluss vom 7.11.2012 (PDF, 156 KB)
- Anlage 1: Standorte-Entwicklungskonzept "Briten-Wohnungen" (PDF, 5.72 MB)
- Anlage 2a: Städtebauliche Ziele (PDF, 1.62 MB)
- Anlage 2b: Städtebaulicher Instrumenteneinsatz (PDF, 1.57 MB)
- Anlage 2c: Sinnvolle Vermarktung und wohnungsstrukturelle Ziele (PDF, 1.60 MB)
- Anlage 2d: Soziale Infrastruktursicherung und -kosten (PDF, 1.48 MB)
- Ansprechpartner für den Verkauf der ehemals britischen Wohnliegenschaften ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA): www.bundesimmobilien.de
Konversionsvereinbarung
Die Stadt Münster und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) haben am 23. März 2012 eine Rahmenvereinbarung für eine Konversionspartnerschaft unterzeichnet. Die Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bundesanstalt bei der Konversion militärischer Liegenschaften, die durch den Abzug der britischen Streitkräfte frei werden. Im Mittelpunkt stehen die zivile Zukunft von 76 Hektar Kasernenflächen (York- und Oxford-Kaserne) und die Integration von etwa 800 bundeseigenen Wohnobjekten in den münsterschen Wohnungsmarkt.
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Konversionspartnerschaft zwischen der Stadt Münster und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(PDF, 35.3 KB)
Rahmenvereinbarung
Ältere Konversionsprojekte
Die Stadt Münster hat als ehemalige wichtige Garnisonsstadt seit den 1990er Jahren bereits 19 Konversionsprojekte mit ganz unterschiedlichen Nutzungszwecken erfolgreich umgesetzt.