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Gremmendorf: Umgestaltung der Ortsmitte und Zentrenmanagement
Die Ortsmitte von Gremmendorf wächst und verändert sich. Mit der Entwicklung des York-Quartiers besteht die Chance, das gesamte Stadtteilzentrum grundlegend umzugestalten und fit für die Zukunft zu machen. Mit dem Yorkshireplatz entsteht westlich des Albersloher Weges neuer Stadtraum mit Aufenthaltsqualität. Zugleich ist vorgesehen, die in die Jahre gekommene Gremmendorfer Meile auf der Ostseite in einen attraktiven Aufenthalts- und Bewegungsraum mit Boulevardcharakter zu verwandeln, der zum Einkaufen und Verweilen einladen wird. Das Ziel ist eine zusammenhängend erlebbare Ortsmitte.
Für die Begleitung dieses Gestaltungsprozesses hat die Stadt ein umfassendes Zentrenmanagement mit hauptamtlichem Projektkoordinator eingerichtet. Mit fortlaufenden Projekten sowie Gesprächs- und Beratungsangeboten unterstützt die Verwaltung auf diesem Weg auch die Verzahnung des bestehenden Stadtteils mit dem York-Quartier.
Aktuelles
Neuer Projektkoordinator im Amt
Henning Spenthoff ist der neue Projektkoordinator für die Entwicklung Gremmendorfs. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Kommunikation und die Vernetzung der beteiligten Ämter und zentralen Akteurinnen und Akteure vor Ort aus Bürgerschaft, Gewerbetreibenden und Vereinen. Als Projektkoordinator wird er sowohl vor Ort in Gremmendorf als auch im Stadthaus 1 erreichbar sein.
Politik berät über Planung
Weitere Infoveranstaltung für Gewerbetreibende
Die Planungen für die Umgestaltung der Gremmendorfer Ortsmitte erreichen das nächste Etappenziel. Die Planerinnen und Planer haben einen konkretisierenden verkehrstechnischen Entwurf entwickelt, den sie im August 2024 in Kombination mit dem Gestaltungskonzept den politischen Gremien als Beschlussvorlage vorgelegt haben. In der Sitzung der Bezirksvertretung Südost vom 27. August 2024 wurden zum Parkraumkonzept Anregungen durch die Politik vorgetragen, die von der Stadtverwaltung geprüft und im Rahmen eines informellen Austauschtermins mit politischen Vertreterinnen und Vertretern erörtert wurden. Die Beschlussvorlage soll im November und Dezember 2024 erneut in den politischen Gremien behandelt werden, beginnend mit der Bezirksvertretung Südost am 5. November 2024. Vor dieser wichtigen politischen Weichenstellung hat die Stadt Münster die betroffenen Gewerbetreibenden und die politischen Vertreterinnen und Vertreter zu einer weiteren Informationsveranstaltung eingeladen.
Im Februar 2024 hatte die Stadt Münster das Gestaltungskonzept bei einer weiteren Informationsveranstaltung vorgestellt. Die an diesem Abend und im Nachgang gesammelten Rückmeldungen, Anregungen und Bedenken wurden im Anschluss ausgewertet und nach Möglichkeit in der nun konkretisierten Planung berücksichtigt. Teilweise standen diese im Widerspruch zu anderen Belangen, sodass eine Abwägung vorzunehmen war.
Nächste Etappe: Entwurfs- und Ausführungsplanung
Bei Zustimmung der politischen Gremien zur Planung wird die Verwaltung die weitere Entwurfs- und Ausführungsplanung ausarbeiten. Anschließend ist ein weiterer politischer Beschluss notwendig, damit die Bauleistungen ausgeschrieben und vergeben werden können. Ein Starttermin für die städtischen Baumaßnahmen im Stadtteilzentrum Gremmendorf lässt sich derzeit noch nicht konkret benennen. Fest steht, dass diese nicht vor Ende 2026 beginnen werden und der Bau abschnittsweise und in enger Abstimmung mit den Anrainern erfolgen wird.
Die Stadtverwaltung setzt dabei weiter auf den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und den besonders betroffenen Eigentümerinnen, Eigentümern und Gewerbetreibenden vor Ort.
Zentrenbeirat gegründet
Weiterer wesentlicher Schritt zur Stärkung des Zentrenmanagements war die Gründung des sogenannten Zentrenbeirats, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Vereine und Institutionen, aber auch aus Anwohnenden und Gewerbetreibenden und der Ortspolitik zusammensetzt. Die konstituierende Sitzung dieses neuen Gremiums fand am 24. Juni 2024 statt.
- Lesen Sie auch den Nachbericht zur Beiratsgründung im Zukunftsportal
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Das Gestaltungskonzept
In den vergangenen Jahren hat das Landschaftsarchitekten-Team des Büros „scape“ das Gestaltungskonzept für die Gremmendorfer Mitte erarbeitet. Das Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass es rund um den Yorkshireplatz einen komplett neuen Stadtraum vorsieht. So sollen beispielsweise zusätzliche Querungsmöglichkeiten und ein grünes Rondell als verbindendes Element zwischen dem Yorkshire-Platz und der Gremmendorfer Meile die trennende Wirkung des Albersloher Wegs deutlich abmildern. Die Straßenraumaufteilung der Gremmendorfer Meile wird zukunftsfähig, indem die Gestaltung an eine Art Boulevard angelehnt wird, der den Besucherinnen und Besuchern sowie der Außengastronomie deutlich mehr Raum bietet.
Gremmendorf.Gemeinsam.Gestalten: Ein Zentrenmanagement für Gremmendorf
Für die Gremmendorfer Ortsmitte wurde Anfang 2023 als erstes Stadtteilzentrum in Münster ein umfassendes Zentrenmanagement eingerichtet. Dank der erfolgreichen Bewerbung im „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ standen für die Einrichtung des Zentrenmanagements Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 89.000 Euro zur Verfügung. Auch nach Ablauf der Förderphase wird das Zentrenmanagement auf der geschaffenen Grundlage fortgeführt. Zudem wurde zur Verbesserung des Informationsflusses und zur besseren Vernetzung der Akteure eine Lenkungsgruppe gegründet. Zugleich bietet die Stadt Münster insbesondere Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern sowie den Gewerbetreibenden vor Ort fortlaufend Gesprächs- und Beratungsangebote an. Aber auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit beim Projektkoordinator Henning Spenthoff melden.
Ihr Kontakt zum Zentrenmanagement Gremmendorf für Fragen, Ideen oder Hinweise:
- Henning Spenthoff
Tel. 02 51/4 92-27 25, mobil 01 51/67 98 26 15, E-Mail: zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de
Rückblick
Angesichts der hohen Bedeutung des Projektes für die Stadtteilentwicklung verfolgte die Stadt Münster von Beginn an einen partizipativen Planungsansatz. Bereits im Rahmen der Perspektivplanung für das York-Quartier 2012/2013 wurde nicht nur über die künftige Nutzung des Kasernengeländes, sondern auch über Lösungsmöglichkeiten für das Stadtteilzentrum nachgedacht. Ein erster Entwurf des Gestaltungskonzepts für die Ortsmitte wurde erstmalig im Februar 2022 vorgestellt. Neben zwei weiteren Informationsveranstaltungen sowie den separaten Veranstaltungen für die Eigentümerinnen, Eigentümer und Gewerbetreibenden im Bereich der Gremmendorfer Meile wurden mit dem Lenkungskreis Gremmendorf und dem Zentrenbeirat im Zusammenhang mit dem Zentrenmanagment weitere Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen:
- 2012/2013: Perspektivplanung für das York-Quartier
- 22.02.2022: Online-Infoveranstaltung für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibende
- 23.02.2022: Online-Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit
- 14.02.2023: Veranstaltung zum Auftakt des Zentrenmanagements
- 14.10.2023: Weitere Infoveranstaltung für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibende
- 14.02.2024: Weitere Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit
- seit Anfang 2023: Zentrenmanagement Gremmendorf
Wir haben drei dieser Veranstaltungen in einem kurzen Rückblick festgehalten.
Februar 2024: Weitere öffentliche Informationsveranstaltung
Am 14. Februar 2024 waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger erneut in das ehemalige Offizierskasino im York-Quartier zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen. Auch bei dieser Veranstaltung war das ehemalige Offizierskasino im York-Quartier mit rund 180 Bürgerinnen und Bürgern restlos ausgebucht. Wie im Vorjahr wurde daher im Anschluss erneut eine Videoaufzeichnung im Internet veröffentlicht. Der auf Grundlage der bisherigen Rückmeldungen und Abstimmungen der Planenden fortgeschriebene Gestaltungsentwurf wurde anhand der inzwischen vorliegenden fotorealistischen Visualisierungen erläutert. Ebenso wie im vorangegangenen Termin mit den Eigentümerinnen, Eigentümern und Gewerbetreibenden stand erneut die Ausgestaltung der Gremmendorfer Meile und das zugehörige Parkraumkonzept im Fokus. Die Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger waren zahlreich und vielschichtig. Thematisiert wurden u.a. das Parken in der Gremmendorfer Meile und im Stadtteilzentrum insgesamt, Belange des Radverkehrs, die Nahversorgungslücke in Gremmendorf, mögliche Querungen über den Albersloher Weg, konsumzwangfreie Sitzgelegenheiten, Einbindungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, der Baumbestand, Anliefermöglichkeiten für die Ladenlokale sowie Anforderungen an die Barrierefreiheit. Nach den Vorträgen und der Fragerunde im Plenum hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, direkt mit den Planenden in den Austausch zu treten und erneut ihre Anmerkungen und Hinweise einzubringen. Darüber hinaus konnten – und können weiterhin – der Stadtverwaltung per E-Mail oder auch telefonisch Anmerkungen und Hinweise zur Planung mitgeteilt werden.
Videoaufzeichnung der Informationsveranstaltung am 14. Februar 2024
Februar 2023: Auftaktveranstaltung zum Zentrenmanagement
Unter dem Motto „Gremmendorf.Gemeinsam.Gestalten“ lud das Zentrenmanagement-Team im Februar 2023 alle Bürgerinnen und Bürger zur Auftaktveranstaltung in das ehemalige Offizierskasino der York-Kaserne ein. Das Team informierte auf der gut besuchten Veranstaltung über aktuelle und künftige Entwicklungen und Projekte rund um die Gremmendorfer Meile und das York-Quartier.
Videodokumentation der Auftaktveranstaltung in 3 Teilen:
Teil A: Aktuelles aus dem Stadtteil
Teil B: Zentrenmanagement Gremmendorf
Teil C: Unternehmer aus dem Stadtteil
- Lesen Sie auch den ausführlichen Nachbericht zur Veranstaltung im Zukunftsportal
Februar 2022: Erstmalige Vorstellung des Vorentwurfes
Den Vorentwurf des Gestaltungskonzeptes stellte die Planungsverwaltung der Stadt bei einer digitalen Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit erstmals im Februar 2022 vor.
In der Videokonferenz stand neben den ersten Ideen zum Zentrenmanagement insbesondere der Entwurf für die freiraumplanerische Umgestaltung des Zentrums im Fokus.
Für die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibenden im Bereich der Gremmendorfer Meile fand ergänzend eine separate Veranstaltung statt.
Häufige Fragen
Wie sieht die weitere Zeitplanung aus?
Nach Auswertung und Abwägung der Rückmeldungen, Anregungen und Bedenken, die während und nach der Informationsveranstaltung am 14. Februar 2024 von den Bürgerinnen und Bürgern vorgetragen wurden, haben die Planerinnen und Planer einen konkretisierenden Verkehrstechnischen Entwurf entwickelt, der den politischen Gremien zusammen mit dem Gestaltungskonzept im August 2024 zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. In der Sitzung der Bezirksvertretung Südost vom 27. August 2024 wurden zum Parkraumkonzept Anregungen durch die Politik vorgetragen, die von der Stadtverwaltung geprüft und im Rahmen eines informellen Austauschtermins mit politischen Vertreterinnen und Vertretern erörtert wurden. Die Beschlussvorlage soll im November und Dezember 2024 erneut in den politischen Gremien behandelt werden, beginnend mit der Bezirksvertretung Südost am 5. November 2024. Vor dieser wichtigen politischen Weichenstellung hat die Stadt Münster die betroffenen Gewerbetreibenden und die politischen Vertreterinnen und Vertreter zu einer weiteren Informationsveranstaltung eingeladen.
Ich habe im Bereich der Gremmendorfer Meile eine Immobilie in Besitz oder gemietet und möchte mich unverbindlich beraten lassen oder aktiv einbringen. An wen kann ich mich wenden?
Im Rahmen des mittlerweile etablierten Zentrenmangements für Gremmendorf möchte die Stadt Münster insbesondere die Eigentümerinnen und Eigentümer und Gewerbetreibenden im Stadtteilzentrum bestmöglich unterstützen. Es bestehen fortlaufend Gesprächs- und Beratungsangebote. Auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit melden.
Henning Spenthoff ist der neue Projektkoordinator für die Entwicklung Gremmendorfs. Am 16. September 2024 hat der Diplom-Geograph seine Stelle angetreten. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Kommunikation und die Vernetzung der beteiligten Ämter und zentralen Akteurinnen und Akteure vor Ort aus Bürgerschaft, Gewerbetreibenden und Vereinen. Als Projektkoordinator wird er sowohl vor Ort in Gremmendorf als auch im Stadthaus 1 erreichbar sein.
- Henning Spenthoff
Tel. 02 51/4 92-27 25, mobil 01 51/67 98 26 15, E-Mail: zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de
Warum kann die heutige Anzahl an Kfz-Parkplätzen in der Gremmendorfer Meile nicht beibehalten werden?
Das Gestaltungskonzept sieht vor, die Gremmendorfer Meile in einen attraktiven Aufenthalts- und Bewegungsraum mit Boulevardcharakter zu verwandeln. Die Straßenraumaufteilung soll zukunftsfähig und verkehrssicher sein, zum Einkaufen und Verweilen einladen und auch der Außengastronomie deutlich mehr Raum bieten als heute. Diese Zielsetzungen lassen sich nur mit einer deutlichen Reduktion des ruhenden Verkehrs erreichen. Statt wie im Bestand ca. 120 steht in der Gremmendorfer Meile künftig Parkraum für ca. 40 Kraftfahrzeuge zur Verfügung.
In den Beteiligungsveranstaltungen wurde mehrfach die Befürchtung geäußert, dass bei einem reduzierten Parkraumangebot Geschäftseinbußen der Kaufleute eintreten könnten. Es könne zu chaotischen Zuständen kommen, die sich auch auf die Erreichbarkeit der Arztpraxen und Apotheken negativ auswirken könnten. Dem kann entgegnet werden, dass die Umgestaltung eine deutliche Attraktivitätssteigerung mit sich bringt, was sich positiv auf die Vermietbarkeit und Rentabilität der Nutzungen in den Erdgeschosszonen auswirkt. Gerade aufgrund der neuen Nahversorgungsangebote im York-Quartier ist eine attraktive Gestaltung der Gremmendorfer Meile von hoher Bedeutung. Es ist davon auszugehen, dass der enorme Kaufkraftanstieg infolge der Entwicklung des York-Quartiers (bis zu 6.000 neue Einwohnerinnen und Einwohner) und den dort vorgesehenen ergänzenden Handelsstrukturen (Kopplungspotenziale durch sich ergänzende Angebote) zu einer Belebung der Meile führen werden.
Viele Neubürgerinnen und Neubürger werden aufgrund der unmittelbaren Nähe ihre Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Durch die in der Meile vorgesehene Einführung einer Parkzeitenregelung – das Parken soll kostenfrei möglich bleiben – wird eine gute Erreichbarkeit für den Kfz-Verkehr sichergestellt. Zur Einhaltung der Parkzeitregelung werden die Außendienste des Ordnungsamtes in der Anfangszeit im Rahmen der personellen Möglichkeiten Schwerpunktkontrollen durchführen. Außerdem entstehen auf der gegenüberliegenden Seite im York-Quartier eine Vielzahl an neuen Stellplatzangeboten, sodass die deutliche Reduktion auch vor diesem Hintergrund für tragfähig gehalten wird. Durch die zusätzlichen Querungsmöglichkeiten über den Albersloher Weg und die Verkürzung der Ampelwartezeiten wird ein niederschwelliges Wechseln zwischen den zwei Einzelhandelslagen ermöglicht. Die Verlagerung der stadtauswärtigen Bushaltestelle Paul-Engelhard-Weg in Richtung Norden, die Inbetriebnahme der WLE-Strecke und nicht zuletzt durch die Schaffung von zusätzlichen und komfortablen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Lastenräder werden weitere Maßnahmen getroffen, um eine gute Erreichbarkeit der Gremmendorfer Meile sicherzustellen und den Bedarf an Kfz-Parkplätzen im Vergleich zu heute zu verringern.
Neben dem erheblichen Qualitätsgewinn, der sich aus der Neuaufteilung des Verkehrsraums und der Ausweisung als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich (max. 20 km/h) ergibt, ist auch die beträchtliche Zunahme der Verkehrssicherheit in der Abwägung hoch zu gewichten. Die heute beengten Verhältnisse, das Fehlen von Sicherheitstreifen zur Verhinderung von Dooring-Unfällen (engl.: Das Kollidieren mit sich öffnenden Pkw-Türen) mit Radfahrenden und nicht zuletzt die heutigen senkrecht zum Fahrstreifen angeordneten Parkstände bergen insbesondere für die schwächeren Verkehrsteilnehmenden Risiken. Die Veloroute Sendenhorst – Albersloh – Münster kann nur durch die hier vorgeschlagenen Anpassungen des Verkehrsraums entlang des Albersloher Weges verlaufen. Die Neuordnung sorgt erstmals für ein gleichberechtigtes Nebeneinander der verschiedenen Verkehrsarten und lädt zum Verweilen und Flanieren auf dem künftigen Boulevard ein.
Eine „echte“ Neugestaltung und Attraktivitätssteigerung lässt sich nur durch den Entfall von Kfz-Stellplätzen erreichen. Sie birgt große Potenziale für die Geschäftstreibenden und Gastronomiebetriebe vor Ort. Durch den geplanten Multifunktionsstreifen ist sie zukunftsfähig und ein wichtiger Baustein für die angestrebte Mobilitätswende. Es entsteht ein neuer Stadtraum, in dem der Mensch und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gerückt werden. Ein Ort, wo Menschen generationsübergreifend zusammenkommen und teilhaben.
Warum wird die Gremmendorfer Meile nicht komplett autofrei?
In Abwägung mit den Belangen der Geschäftstreibenden, Arztpraxen, Anwohnenden und den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden kann dem Wunsch nach einer gänzlich autofreien Gremmendorfer Meile nicht entsprochen werden (s. vorherige Frage). Die Erreichbarkeit muss weiterhin gewährleistet sein, dazu gehört auch das Vorhalten eines ausreichenden Stellplatzangebotes für Kraftfahrzeuge. Die Reduktion von Parkraum ist durch den geplanten Multifunktionsstreifen gleichwohl künftig möglich. Konkret sieht das Gestaltungskonzept vor, dass die Stellplatzreihe vor den Geschäften temporär oder dauerhaft in Flächen für Außengastronomie, Warenauslagen oder Marktstände umgewandelt werden kann. Die einheitliche Pflasterung in höhengleicher Ausführung ermöglicht eine hohe – und somit zukunftsfähige – Flexibilität. Der von einer Bürgerin vorgeschlagene saisonale Wechsel von Stellplatz- (Winter) zu Gastronomieflächen (Sommer) kann somit Wirklichkeit werden.
Wo können zukünftig die Anwohnenden parken, die aktuell noch die Kfz-Stellplätze in der Gremmendorfer Meile nutzen?
Die Kfz-Stellplätze werden außerhalb der Geschäfts- und evtl. Lieferzeiten nicht durch eine Parkzeitbegrenzung reglementiert. Den Anwohnenden steht somit weiterhin, wenn auch eingeschränkt, öffentlicher Parkraum in der Meile zur Verfügung. Grundsätzlich führt die Abwägung für eine zeitlich bevorzugte Nutzung von Stellplätzen im öffentlichen Raum für Kundinnen und Kunden sowie Besuchenden zu einer Zukunftssicherheit der Nutzungen in einem Stadtteilzentrum. Der öffentliche Raum in einem Stadtteilzentrum muss zahlreiche Anforderungen erfüllen, die einer rein privaten Nutzung entgegenstehen. Aufgrund der begrenzbaren Anzahl der betroffenen Wohnbevölkerung sind individuelle Lösungen zu erwarten. Eine gesonderte Zone für Anwohnerparken stellt jedoch keine Option dar, da dies einseitig zulasten der Geschäftsleute und Arztpraxen gehen würde.
Warum wird die Gremmendorfer Meile nicht nach dem Prinzip des „Shared Space“ oder als Fahrradstraße ausgebaut?
Hinter der Planungsphilosophie des Shared Space steht der Gedanke, dass die Verkehrsteilnehmenden den Verkehrsraum gleichberechtigt nutzen und auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrstreifenmarkierungen ganz oder größtenteils verzichtet wird. Im Vordergrund steht das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme. Die Einführung von Shared Space würde sich nicht mit der in der Gremmendorfer Meile geplanten Anzahl an Kfz-Parkplätzen vertragen. Eine weitergehende Reduktion des Parkraumangebotes wäre zwar möglich, kann jedoch aus den o.g. Aspekten (u.a. Belange der Kaufleute) nicht erwogen werden. Durch die Ausweisung der Meile als Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich (max. 20 km/h), dem großzügigen, zum Verweilen und Flanieren einladenden Boulevard, dessen lediglich „weicher“ Separation durch den nur 3 cm hohen Rundbord und einer möglichst einheitlichen Gestaltung aller Oberflächen wird eine Gestaltung erreicht, die dem Shared Space Ansatz optisch nahekommt und zugleich die Anforderungen an die Barrierefreiheit vollends erfüllt.
Die Einrichtung einer Fahrradstraße ist nicht möglich, da hierfür ebenfalls das Kfz-Parken weitergehender reduziert werden müsste. Der Umbau erfolgt jedoch so, dass für die Radfahrenden gem. den städtischen Standards ausreichend Raum zur Verfügung gestellt und ein ausreichendes Sicherheitsniveau – u.a. durch Markierung von Sicherheitstrennstreifen zur Vermeidung von Dooring-Unfällen und die Einführung von Tempo 20 (vgl. oben) – gewährleistet wird.
Warum kann keine Tunnel- oder Brückenlösung realisiert werden?
Eine solche Separierung würde dem Fuß- und Radverkehr in der Ortsmitte einen Vorrang einräumen und zu einer Verkehrsberuhigung beitragen. Allerdings wären damit auch Nachteile verbunden. Sowohl bei einem Tunnel, als auch einer Brücke sind flächenintensive Rampen erforderlich. Insbesondere bei einer Tunnellösung würde an dessen Auf- und Abgängen eine Zerschneidungswirkung unvermeidbar sein. Genau diese soll mit der Umgestaltung des Stadtteilzentrums aber deutlich abgemildert werden. Auch eine Brücke würde sich gestalterisch negativ auswirken und die Sichtbeziehungen zwischen den beiden Seiten des Albersloher Weges stören. Eine Trennung der Verkehrsarten kann also allein schon aus konzeptionellen und gestalterischen Gründen nicht die richtige Antwort sein. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, soll möglichst kurze Verbindungswege nutzen können, was an diesem Standort am besten durch eine ebenerdige Ausführung gewährleistet werden kann. Abgesehen davon fallen bei solchen Bauwerken erhebliche und oft schwer kalkulierbare Kosten an, die aus Steuermitteln zu finanzieren und in dieser Höhe für diesen Standort nicht zu rechtfertigen wären.
Wurden die Reduzierung der Fahrspuren des Albersloher Wegs und eine Geschwindigkeitsreduktion geprüft?
Ja. Die vorangestellte Prüfung hat ergeben, dass im Planbereich eine Reduzierung von heute vier auf zwei bzw. drei Fahrstreifen zur Folge hätte, dass eine verträgliche Abwicklung des Kfz-Verkehrs in dem schon heute stark belasteten Abschnitt nicht mehr möglich wäre. Der Bereich zwischen Gremmendorfer Weg und Paul-Engelhard-Weg ist mit rund 27.000 Kraftfahrzeugen täglich belastet (Hochrechnung für 2020). Durch die zusätzlichen Verkehre, die durch das York-Quartier und die übrigen geplanten neuen Wohngebiete in Münsters Südosten ausgelöst werden, ist mit einer weiteren Verkehrszunahme zu rechnen.
Sollte der Kfz-Verkehr künftig deutlich abnehmen, könnten die beiden äußeren Fahrstreifen eines Tages in Bussonderfahrstreifen umgewandelt werden. Auch hier zeigt sich die besondere Stärke des Gestaltungskonzepts, flexibel auf sich wandelnde Rahmenbedingungen reagieren zu können.
Eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h wird aufgrund der Funktion des Albersloher Weges als wichtige Verkehrsachse derzeit als rechtlich nicht umsetzbar bewertet. Die Stadt Münster ist Mitinitiatorin der Tempo-30-Initiative des Deutschen Städtetags. Möglicherweise wird sich der Rechtsrahmen künftig ändern, sodass dann über eine Ausweisung von Tempo 30 nachgedacht werden könnte.
Wie soll der Albersloher Weg in Zukunft die zusätzlichen Verkehre aufnehmen?
Die Verkehrsbelastungen, die durch das York-Quartier und die übrigen geplanten Wohngebiete in Münsters Südosten erzeugt werden, können nur abgewickelt werden, weil das Gestaltungskonzept weiterhin vier Fahrspuren vorsieht. Entgegen den ursprünglichen Überlegungen werden die Kfz-Stellplätze auf der Ostseite des Albersloher Weges auch künftig von der Parallelfahrbahn erschlossen. Eine Stellplatzaufstellung unmittelbar am Albersloher Weg hätte sich negativ auf den Verkehrsfluss ausgewirkt. Die zusätzlichen Fußgängerampeln erhöhen die sogenannten Verlustzeiten des Kfz-Verkehrs nur in geringem Maße, da deren Programme gut mit den anderen Lichtsignalanlagen koordiniert werden können.
Die eigens anlässlich der Planung erstellte Verkehrssimulationsstudie hat ergeben, dass sich die Leistungsfähigkeit des Albersloher Weges durch die Anbindung des York-Quartiers zwar weiter verschlechtert, die prognostizierten Verkehrsmengen jedoch noch abgewickelt werden können. Durch Mobilitätskonzepte im York-Quartier, den geplanten Ausbau der Radwege und nicht zuletzt durch Reaktivierung der WLE-Bahn werden zudem zusätzliche Verlagerungspotenziale geschaffen. Die Stadt Münster erarbeitet für den Albersloher Weg derzeit ein Gesamtkonzept, das weitere Maßnahmen für eine Verbesserung der Situation enthalten soll.
Wo werden künftig die Car-Sharing-Angebote vorgesehen?
Die Verwaltung befindet sich hierzu noch in Abstimmungen.
Wird es für den Lieferverkehr in der Gremmendorfer Meile Ladezonen geben?
Ja. Eine Lieferzone wird auf Höhe der neuen Filiale der Drogeriemarktkette Rossmann eingerichtet. Darüber hinaus sind zwei temporäre Ladezonen – auf Höhe des Bistros Tayibat sowie im Bereich des Non-Food-Discounters TEDi – angedacht. Diese können außerhalb der Geschäftszeiten von Lieferfahrzeugen zum Be- und Entladen genutzt werden. Eine Konkretisierung hierzu erfolgt im Rahmen der Ausführungsplanung.
Wo sieht das Gestaltungskonzept Stellplätze für Menschen mit Behinderung vor und wie soll die Barrierefreiheit in der Gremmendorfer Meile sichergestellt werden?
Das Konzept sieht vor, in der Gremmendorfer Meile weiterhin zwei Behindertenstellplätze anzubieten. Geplant sind diese vor der Linden-Apotheke / Gemeinschaftspraxis und vor der in Kürze eröffnenden neuen Filiale der Drogeriemarktkette Rossmann. Das Vorhalten von zwei Stellplätzen in der Meile wird von der Fachverwaltung auf Grundlage einer 2021 vorgenommenen Stellplatzerhebung weiterhin für zweckmäßig und bedarfsgerecht bewertet. Falls sich nach Fertigstellung der Umbaumaßnahmen ein höherer Bedarf zeigt, kann notfalls nachgesteuert werden.
Die Barrierefreiheit soll in der Gremmendorfer Meile durch 3 cm hohe Rundborde am Boulevard sichergestellt werden. Das Rundbord stellt vielmehr sicher, dass Menschen mit Sehbehinderung ein taktiles Leitelement erhalten, wie es von der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB) empfohlen werden. Die Höhendifferenz von 3 cm ergibt sich aus einem Abstimmungsprozess beteiligter Gruppen und Verbände als Kompromiss zwischen den Erfordernissen der Blinden, sich nach ertastbaren Elementen zu richten und denen der Rollstuhlfahrenden, möglichst ohne Höhendifferenz den Straßenraum zu befahren. In der Regel können Nutzer von Rollstühlen und Rollatoren diese 3 cm eigenständig bewältigen. An den Querungsstellen wird punktuell eine kantenlose Querung für Personen mit Rollstuhl und Rollator ermöglicht. Hier werden zusätzlich Bodenindikatoren vorgesehen, um ein Überlaufen durch sehbehinderte Personen zu verhindern.
Wie wirkt sich die Planung auf den Baumbestand aus? Welche Neupflanzungen sind vorgesehen?
Der heutige Baumbestand und somit der Charakter des Albersloher Weges bleibt größtenteils erhalten. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sich der Albersloher Weg in seinem Verlauf nicht wesentlich ändert. Gleichwohl können mit der Umsetzung des Konzeptes und infolge von weiteren Bodeneingriffen (durch Neubau von Kanälen und Versorgungsleitungen) nicht alle Bäume erhalten werden. Um negative Auswirkungen auf den Baumbestand zu verhindern bzw. abzumildern, werden während der Bauzeit Maßnahmen für einen adäquaten Baumschutz getroffen. Das Gestaltungskonzept sieht viele Neuanpflanzungen vor, wobei deren genaue Zahl – ebenso wie die der notwendigen Baumfällungen – erst im Rahmen der noch ausstehenden Ausführungsplanungen beziffert werden kann. Das Gestaltungskonzept liefert erste Vorschläge, welche Baumarten, Stauden und Gräser auf den Grünflächen gepflanzt werden könnten. Eine konkrete Auswahl kann jedoch ebenfalls erst im Rahmen der Ausführungsplanungen und auf Grundlage des noch aufzustellenden dendrologischen Gutachtens erfolgen. Auch die zukünftigen Pflegeaufwendungen werden bei der Auswahl der Bepflanzung berücksichtigt. Die Fragestellung, in welchem Umfang und nach welchen Prinzipien der bestehende Strauchbestand in den Angern zur Verbesserung der Sichtbeziehungen zwischen den beiden Seiten des Albersloher Weges ausgedünnt werden sollte, wird ebenfalls erst später betrachtet.
Werden in der Ortsmitte künftig öffentliche Toiletten vorgehalten?
Das Vorhalten eines solchen Angebotes ist in den Stadtteilzentren nicht städtischer Standard und wäre mit hohen Unterhaltungskosten verbunden. Im Falle von Gremmendorf sind durch die heutigen und künftigen Geschäfte und Gastronomiebetriebe auf beiden Seiten des Albersloher Weges absehbar ausreichend hohe Toilettenkapazitäten vorhanden. Ggf. kann künftig erwogen werden, das Konzept der „Netten Toilette“ in der Ortsmitte umzusetzen. Die teilnehmenden Gastronomen, Händlerinnen und Händler könnten ihre Toiletten dann gegen eine Aufwandsentschädigung der Stadt für eine öffentliche Nutzung bereitstellen.
Werden in der Ortsmitte konsumzwangfreie Sitzgelegenheiten geschaffen?
Öffentliche Sitzgelegenheiten werden vor allem im Bereich des künftigen Yorkshire-Platzes geschaffen. Darüber hinaus wird geprüft, ob auch in der Gremmendorfer Reihe unter Berücksichtigung der Standardmöbelierung aus dem Gestaltungskatalog der Stadt Münster entsprechende Angebote vorgesehen werden können.
Wird es in der Ortsmitte öffentliches W-LAN geben?
Die Einrichtung eines Hotspots für öffentliches W-LAN wird in der weiteren Planung geprüft.
Wann kann die mit der Schließung des Rewe-Marktes vergrößerte Nahversorgungslücke in Gremmendorf geschlossen werden?
Die Stadt Münster bedauert es sehr, dass der bestehende Rewe-Markt am Albersloher Weg aufgegeben wurde. Die Stadt Münster konnte auf diese unternehmerische Entscheidung leider keinen Einfluss nehmen. Die Planungen für den Yorkshire-Platz sehen die Ansiedlung eines Vollversorger-Supermarktes, eines Lebensmittel-Discounters und eines Drogeriemarktes vor. Die städtische Tochter KonvOY forciert weiterhin die laufenden Gespräche mit dem Projektentwickler Landmarken AG, damit die drei großen neuen Einzelhandelsansiedlungen am künftigen Yorkshire-Platz so schnell wie möglich realisiert werden können. Gleichwohl benötigen die Planungen zu den Gebäuden und die Verhandlungen zum Kaufvertrag einen gewissen Zeitraum, was angesichts einer hohen zweistelligen Millionenhöhe als Investitionskosten verständlich ist. Stand heute könnten die neuen Märkte im Laufe des Jahres 2026 eröffnen.
Als „Notlösung“ wurde auf Initiative von Bezirksbürgermeister Peter Bensmann, dem Gewerbeverein Gremmendorf-Angelmodde e.V., dem ASB RV Münsterland e.V und der Wirtschaftsförderung Münster ein Einkaufsbus ins Leben gerufen. Er soll einen Beitrag dazu leisten den Wegfall, insbesondere für ältere Menschen, zumindest teilweise zu kompensieren. Das Angebot wird zunächst für zwei Monate erprobt. Anschließend wird entschieden, ob es fortgesetzt werden kann. Die Haltestellen sind an den gelben Schildern gut zu erkennen, auf denen auch die Abfahrtszeiten der einzelnen Stationen aufgeführt sind.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
In der aktuellen Vorlage beziffert die Verwaltung die Planungs- und Baukosten für die Umgestaltung der Ortsmitte Gremmendorf – inklusive der erforderlichen Kanalbauarbeiten – auf rund 9.240.000 Euro. Es werden Einnahmen durch Förderungen in Höhe von rund 1.890.000 Euro erwartet. Die Planungs- und Baukosten für den Kanalbau werden durch die Abwassergebühr vollständig refinanziert. Es handelt sich hierbei nur um eine grobe Kostenschätzung.
Die Planungen für den Yorkshire-Platz und die nördlich angrenzende private Stellplatzanlage liegen außerhalb des Planungsbereichs des Verkehrstechnischen Entwurfs und sind daher in den Kosten nicht enthalten. Die Detailplanung für diese Teilflächen erfolgt in einem separaten Verfahren.