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Von 1864 bis 1914
Gestalter
unbekannt
Gestaltung
Gesamthöhe 3,75 Meter, kubischer Sockel mit kubischem Aufsatz und einem heute fehlenden Steinkreuz. Eine Beschriftung weist daraufhin, dass hier Gefallene und an einer Verwundung Gestorbene des Krieges 1870/71 beerdigt sind. Inschriften auf allen Seiten, u. a. 69 Namen der Toten, nach ihren preußischen und bayerischen Regimentern geordnet. Vorderseite: Eisernes Kreuz und Inschrift, seitlich: Namen mit Truppenzugehörigkeit.
Es ist unklar, ob sich das ursprüngliche Gräberfeld - das heute nicht mehr als solches erkennbar ist - beim Grabmal befindet, oder ob das Grabmal ebenso disloziert wurde, wie das benachbarte Grabzeichen für die im gleichem Kriege verstorbenen französischen Kriegsgefangenen.
Kriegerdenkmal ist ein durch städtische die Denkmalbehörde eingetragenes Baudenkmal.
Errichtung/Einweihung
unbekannt
Erinnerungsmotiv
Der kollektive Grabstein weist mit seiner Beschriftung darauf hin, dass hier Gefallene und an einer Verwundung Gestorbene des Krieges 1870-1871 beerdigt sind. 69 Namen - meist mit exakter Nennung der Regimentszugehörigkeit - sind verzeichnet.
Die Auflistung der Regimenter soll zeigen, dass der Gefallene Mitglied des militärischen Verbandes bleibt. Kriegssymbole in Form und Sprache zeigen an, dass der Tod als Werk für den Sieg des Vaterlandes gedeutet wird. Gefallene sind großes Vorbild, Appell an Patriotismus.
Geschichtlicher Hintergrund
Deutsch-Französischer Krieg 1870/71
Öffentliche Wahrnehmung
1908: Einrichtung eines Komitees zur Instandsetzung des deutschen Kriegerdenkmals und des französischen Kriegsgefangenen Denkmals auf dem Friedhof
12. Januar 1909: Übergabe beider Denkmäler an die Stadt
1964: Kranzniederlegung durch Bürgermeister Roger Sécretain (Partnerstadt Orléans) an beiden Denkmälern
Französisches Kriegerdenkmal auf dem Überwasserfriedhof
Inschrift
Vorderfront
Zur dankbaren Erinnerung / an die / tapferen deutschen Krieger, / welche verwundet und erkrankt / sind im Kriege 1870_71 / und hier ihre letzte Ruhestätte / gefunden haben. / R. I. P.
Sockel
Sei getreu bis in den Tod / und ich will dir geben die Krone / des Lebens. Off. 2 10.
Linke Seitenfront
1. Westf. Inf. Reg. No. 13, No.73, 5. Westf. Inf. Reg. No. 55 /
Auf drei Seiten befinden sich die Namen der Toten und ihre Regimentszugehörigkeit. Die Südseite trägt 17 Namen von Toten des Kgl. Bairische Art. Reg. No 3. Auf der Westseite befinden sich: 1. Wstl. Inf. Reg. No.13. mit 9 Toten, 2. Wstf. Inf. Reg. No. 15. mit 4 Toten, 5. Wstf. Inf. Reg. No. 53. mit 3 Toten, 6. Wstf. Inf. Reg. No. 55. mit 17 Toten. Auf der Nordseite sind 17 militärische Einheiten genannt mit zusammen 21 Toten.
Quellen und Literatur
Quellen aus dem Stadtarchiv
Handschrift Nr. 15: Chronik der Stadt Münster 1870-73 von A. Hechelmann
Zeitungsartikel
Westfälischer Merkur, 13.1.1909
Westfälische Nachrichten, 30.1.1970
Literatur
- Bildheft "Ehrenmale zum Gedenken der Kriegsopfer" hrsg. von der Top Bttr. 101 Münster im Nov. 1965, dieses Heft enthält auch eine Bild des ursprünglichen Aussehens des Grabmals
- Martin Papenheim, "Trauer und Propaganda" - eine Fallstudie zu Aussagen und Funktion von Kriegerdenkmälern. In: Franz-Josef Jakobi (Hg.): Stadtgesellschaft im Wandel. Untersuchungen zur Sozialgeschichte Münster im 19. und 20. Jahrhundert, Münster 1995, S. 421-481, S. 458 ff.
- Das schöne Münster. Herausgegeben vom Städtischen Verkehrsamt in Verbindung mit dem Verkehrsverein, 2/1937