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Münsters Baudenkmäler
Bunker als Friedenszeichen: Hochbunker an der Lazarettstraße und Schützenhofbunker an der Wörthstraße
Insgesamt zehn Bunker gab es in Münster, von denen drei heute Baudenkmäler der Stadt sind. Am Tag des offenen Denkmals® 2023 waren zwei von ihnen – der Hochbunker an der Lazarettstraße und der Schützenhofbunker – als Symbole für die bedrückenden Kriegszeiten und als Dokumente der Zeitgeschichte im Rahmen von Führungen für Interessierte geöffnet.
"Die Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg sind Denkmäler mit vielen Facetten", sagt Mechthild Mennebröcker von der städtischen Denkmalbehörde Münster. “In Zeiten des Krieges boten sie Tausenden Münsteranerinnen und Münsteraner Schutz und waren gerade in einer Stadt wie Münster, die Gauhauptstadt von Westfalen-Nord und Sitz des Luftgaukommandos war, von enormer Bedeutung.” Bei mehr als 1.100 Fliegeralarmen zwischen 1940 und 1945 waren die Bunker mit ihren 1,40 Meter starken Decken und zwei Meter dicken Außenwände ein sicherer Ort.
Wie eine mittelalterliche Festung
Der 1940/41 entstandene Hochbunker an der Lazarettstraße versteckt seine eigentliche Funktion hinter Fassaden, die mehr an eine mittelalterliche Festung erinnern als an einen einfachen Schutzraum. Zwei Rundtürme verstärken diesen Eindruck in ihrem Zusammenspiel mit der Zufahrtsbrücke und den als Wassergraben gestalteten Umraum. Zudem befindet sich der Bunker in der Grünzone der Promenade, der ehemaligen Stadtbefestigung, was den Charakter einer Festung zusätzlich unterstreicht. Im Innern zeigt sich das Besondere des Bunkers als Schutzraum für 530 Münsteraner an der erhaltenden Ausstattung.
Vom Schutzraum zum Wohnraum
Der Schützenhofbunker an der Wörthstraße im Südviertel wurde 1941/42 errichtet und ist ein Beleg für spätere Kriegszeiten. Der pure Beton verteilt sich bei dem wuchtigen Koloss auf eine Länge von 61 Metern, 14,5 Meter Breite und 9,80 Meter Höhe. Am 18. November 1944 beschädigte eine Sprengbombe die Decke des Bunkers. Der Detonationsdruck tötete 68 Menschen. Eine Gedenktafel an der Außenwand erinnert heute an die Opfer.
Der Schützenhof-Bunker ist gleichzeitig ein Zeitdokument und Beleg dafür, wie viele bauliche Eingriffe ein Denkmal verträgt. In dem alten Gebäude entstanden in den vergangenen Jahren auf rund 1.600 Quadratmetern 38 Mietwohnungen. Doch trotz der Umgestaltung ist die Massivität des Betons nach wie vor deutlich erkennbar und im Innenbereich werden die Wohnungen über die alten Betontreppenhäuser erreicht.