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Baulandentwicklung
Monitoring zur Wohnbaulandentwicklung
Beobachtung und Steuerung der Wohnbaulandentwicklung anhand von Indikatoren haben in Münster eine lange Tradition. Seit Ende der 70er Jahre stützt sich die Baulandpolitik in Münster auf die Analyse und Berichterstattung zur Baulandausweisung. Dabei werden die Zielvorgaben zur Baulandbereitstellung ständig überprüft. Eine dieser vom Rat der Stadt festgelegten Zielvorgaben betrifft den Vorrat an baureifen Flächen für den Wohnungsbau. Dieser soll dem Vierfachen des durchschnittlichen Jahresverbrauchs der jeweils letzten fünf Jahre entsprechen. Die Umsetzung dieser Vorgabe wird seit Jahren durch eine Bilanzierung von Flächenbereitstellung (Planung und Erschließung) und Flächenverbrauch (Bautätigkeit) begleitet.
Diese regelmäßige Leistung ist im Laufe der Jahre zu einem Baulandmonitoring im Sinne eines strategischen Controllings weiter entwickelt worden, mit dem auch die Wirkungen der Baulandpolitik nachgehalten werden. Mengenangaben können heute nach der Vielzahl qualitativer Aspekte differenziert werden. Das Baulandmonitoring liefert interne Grundlagen für die Erarbeitung des Baulandprogramms und zur Fortschreibung des Handlungskonzepts Wohnen.
Eigenheimbau und Mehrfamilienwohnhäuser
Mit Hilfe der empirischen Befunde aus dem Baulandmonitoring wird deutlich, dass die Bautätigkeit in den letzten drei Jahrzehnten von nicht unerheblichen Schwankungen gekennzeichnet war. Während in den 90er Jahren aufgrund des starken Einwohnerzuzugs zum Teil mehr als 2.000 Wohnungen fertig gestellt wurden, sank diese Zahl nach dem Jahr 2000 auf unter 1.000 Wohnungen.
Deutlich wird dabei, dass der Eigenheimbau vergleichsweise konstant ist und einen Sockel bildet, der über die Jahre immer um einen Wert von ca. 500 Wohneinheiten pendelt. Aufgrund des in den letzten Jahren geringen Angebots an neu erschlossenen Einfamilienhausgebieten lag dieser Wert in den letzten Jahren bei um die 300 Wohneinheiten. Die Planung und Aktivierung neuer Wohnbaugebiete in einem ausreichenden Maß auf der Grundlage des jährlich zu aktualisierenden Baulandprogramms ist daher weiterhin Voraussetzung für die Fortführung des Eigenheimbaus in Münster. Standorte im Siedlungsbestand spielen für den Eigenheimbau eine eher untergeordnete Rolle.
Anders ist die Situation beim Mehrfamilienhausbau. Die erheblichen Schwankungen in den Fertigstellungszahlen sind insbesondere auf den Mehrfamilienhausbau zurückzuführen. Die in diesem Bereich tätigen Unternehmen bevorzugen attraktive innerstädtische Lagen. Um den Mehrfamilienhausbau auf dem angestrebten Niveau zu halten, ist somit neben der klassischen Baulandentwicklung die Verfügbarkeit von Standorten in den nachgefragten innenstädtischen Lagen erforderlich. Dies gilt für den Bau von Miet- und Eigentumswohnungen. Da mit diesen innerstädtischen Flächen allein allerdings die Wohnungsnachfrage zukünftig nicht befriedigt werden kann, sind im Rahmen des Baulandprogramms in allen Neubaugebieten Flächen für den Mehrfamilienhausbau vorgesehen.
- Bericht zur Wohnbaulandentwicklung 2019 (PDF, 471 KB)