„Wider lesbische Liebe: Ehe- und Familienrecht“ mit der Historikerin Dr. Kirsten Plötz am 05.02.2024
Die Veranstaltung „Wider lesbische Liebe: Ehe- und Familienrecht“ mit der Historikerin Dr. Kirsten Plötz beginnt um 18 Uhr im Zeitungslesesaal der Stadtbücherei Münster am Alten Steinweg. Die Teilnahme ist kostenlos.
Im Fokus des Abends steht die kontinuierliche Verfolgung und Ausgrenzung lesbischer Frauen in der Bundesrepublik. Viele Frauen heirateten, selbst wenn sie lesbisch begehrten. Wer lesbisch liebte und deswegen „schuldig“ geschieden wurde, verlor bis 1977 den Anspruch auf Unterhalt und oft das Sorgerecht für die Kinder. Offen eine Ehe zu beenden, um nach einer Scheidung lesbisch zu leben, war bis 1977 rechtlich nicht möglich. Auch nach dem neuen Ehe- und Familienrecht ab 1977 entzogen Gerichte Müttern das Sorgerecht, wenn die Gerichte von lesbischen Beziehungen der Mütter wussten.
Kirsten Plötz, selbstständige Historikerin aus Koblenz, hat mehrere Werke zur deutschen Geschlechtergeschichte des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Aktuell forscht Plötz zum Entzug des Sorgerechts von Müttern mit lesbischen Beziehungen in Nordrhein-Westfalen. Weitere Informationen zu den Forschungen von Kirsten Plötz gibt es online unter https://die-andere-biografie.de sowie https://sorgerecht-lesbischermuetter.de. Fragen zu der Veranstaltung beantwortet Markus Chmielorz vom das Amt für Gleichstellung telefonisch unter 02 51/4 92-17 06 oder per E-Mail an chmielorz@stadt-muenster.de.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Amt für Gleichstellung, der Stadtbücherei, dem Stadtarchiv, dem Geschichtsort Villa ten Hompel, mit Kim Frohwein und Bettina Röwe (Lehrerinnenabordnung der Bezirksregierung Münster an der Villa ten Hompel) sowie den Vereinen und Einrichtungen CSD Münster e.V., Fachstelle für Sexualität und Gesundheit – Aidshilfe MS e.V, KCM Schwulenzentrum e.V., LiVas Verein für FLINT* in Münster, pro familia, T-I-MS e.V und Track Jugendzentrum Münster.