Sexismus zeigt sich im Kontakt zwischen Personen, aber auch als strukturelles Problem, das in den Grundstrukturen unserer Gesellschaft angelegt ist. Statt die Persönlichkeit des einzelnen Menschen wahrzunehmen und zu achten, erfolgt eine Zuordnung von Eigenschaften und Fähigkeiten, die Frauen und Männer haben sollten oder dürfen. Diese Geschlechterstereotypen bestimmen den sozialen Status und damit die Handlungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume jedes einzelnen Menschen.
Alle Geschlechter sind vom Sexismus betroffen, dennoch unterscheiden sich die Erfahrungen zwischen Frauen und Männer deutlich. Auch wenn Männer ebenfalls Vorurteilen aufgrund ihres Geschlechts ausgesetzt sind, die auch sie einschränken, sind Frauen in der Regel stärker von Sexismus betroffen, weil sie weniger (gesellschaftliche) Macht besitzen als Männer.
Es muss jedoch auch deutlich hervorgehoben werden, dass in besonderem Maße trans* Frauen und trans* Männer sowie intergeschlechtliche oder nicht-binäre Menschen von Sexismus betroffen sind, weil sie nur schwer in die etablierte, zweigeschlechtliche Geschlechtervorstellung eingeordnet werden können. Deshalb sind sie häufiger verbaler und physischer Gewalt ausgesetzt.