Gewalt kann viele Formen annehmen: Psychische und soziale Gewalt, ökonomische Gewalt, digitale Gewalt, körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Vergewaltigung, Tötungsversuche bis hin zum Mord.
Partnerschaftsgewalt betrifft alle Bildungs- und Einkommensschichten gleichermaßen. Sie existiert in allen Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen, unabhängig von der sexuellen Identität. Sie ist Ausdruck eines andauernden Macht- und Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Täter*in und Opfer. Beziehungen, in denen Gewalt ausgeübt wird, unterliegen häufig einer Eigendynamik, die einem bestimmten Muster folgt. Typisch ist dabei, dass sich die Situation zunächst beruhigt und der oder die Gewaltausübende sich entschuldigt, dann aber wieder gewalttätig wird. Eventuell werden mit der Zeit die Abstände zwischen den einzelnen Gewaltausbrüchen kürzer und die Schwere der Gewalt nimmt zu. Studien für Deutschland und Europa belegen, dass etwa ein Viertel aller Frauen in Deutschland irgendwann in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt werden. Auch Kinder sind von dieser Gewalt betroffen, wenn sie in ihrer Familie Gewalt als Konfliktlösungsmuster kennen lernen, Gewalt selbst erfahren oder beobachten.
Studie
Die Studie Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes (BKA) von 2020 weist 146.655 (2019: 139.833; + 4,9 %) Fälle von Gewalt in Partnerschaften mit 148.031 (2019: 141.792; +4,4 %) Opfern aus. Davon sind 80,5 % weibliche (119.164) und 19,5% männliche Gewaltbetroffene (28.867, + 7,4 %). Die Daten zeigen, dass die Gewalt nach wie vor zum überwiegenden Teil von Männern ausgeht.