Seiteninhalt
Kriegsgräberstätten
Kriegsgräber Friedhof St. Agatha Angelmodde-Dorf
Standort
Katholischer Friedhof, Alt-Angelmodde. Kriegsgräberfeld auf der rechten Seite des umlaufenden Hauptweges
Gestaltung
Ein Kriegsgräberfeld für zwölf Personen; elf sind namentlich bekannt. Die Inschrift befindet sich auf einem mittig aufgestellten Natursteinkreuz. Auf zwei Natursteinplatten sind zwei Namen verzeichnet. Bei dem Denkmal handelt es sich um einen verwitterten Kunststein mit nahezu unleserlicher Inschrift.
Lage im Stadtplan
Erinnerungsmotiv
Dauerndes Ruherecht für zwölf im Zweiten Weltkrieg umgekommene Soldaten, Kriegsgefangene und zivile Kriegsopfer (Zwangsarbeiter: Niederländer, Polen, UdSSR/Russen sowie eine Deutsche)
Geschichtlicher Hintergrund
Im heutigen Stadtteil Angelmodde befand sich in einem von der Heide-, Höfte- und Buschstraße umrandeten Gebiet in den 1940er Jahren das "Lager Gremmendorf" bzw. "Lager Angelmodde". Dort waren zunächst Kriegsgefangene und ab mindestens April 1941 bis zu 600 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den Niederlanden, Belgien, Polen und der ehemaligen UdSSR unter teilweise unzumutbaren Umständen untergebracht. Im Lager kamen mit dem drei Wochen alten Nikolaus Swilla und einem weiteren Mädchen im Alter von fünf Wochen auch zwei Kleinkinder um. In dem in den 1960er Jahren angelegten Gemeinschaftsgrab liegt ebenfalls ein deutsches Bombenopfer.
Inschrift
Natursteinkreuz
Johannes / Beckers 1922-1943 NL / Wilh. Mastenbrock 1925-1944 NL / Franz Chojnacki 1905-1944 PO /
Bobeslaus Niernbiec 1944 PO / unbekannter Soldat 1944 PO / Alex Sawatzky 1911-1944 UDSSR / unbekannter / Soldat 1944 UDSSR / Alexander Feodosow / 1894-1944 UDSSR / unbekannter Soldat / 1945 UDSSR / unbekannter Soldat / 1944 UDSSR
Natursteinplatten
Alex Sawatzky 12.1.1911 - 27.1.1945 U.D.S.S.R. [Identisch mit dem Namen auf dem Natursteinkreuz]
Nikolaus Swilla 26.1.1944 - 16.2.1944 U.D.S.S.R.
Kunststein
ECOBA 1944 ... 3A [teilweise unleserlich]
Quellen und Literatur
Zeitungsartikel
Westfälische Nachrichten, 9.9.2013
Literatur
- Chronik Angelmodde Nr. 20 (Alfons Muhr) mit Luftbild des Lagers Heidestraße
- Gisela Schwarze, Gefangen in Münster. Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Zwangsarbeiterinnen 1939 bis 1945 (Kleine Schriften aus dem Stadtarchiv Münster 4) Essen 1999.
- Hendrik Sonntag, Das Lager Gremmendorf - Angelmodde. In: Torhaus aktuell 2/2020, S. 14 f.