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Kriegsgräberstätten
Ehrenfeld für polnische Kriegsopfer auf dem Waldfriedhof Lauheide
Standort
Waldfriedhof Lauheide
Lage im Stadtplan
Initiator
Stadt Münster
Gestaltung
In der Mitte des 30 x 40 Meter großen Ehrenfeldes befinden sich 84 Steinkreuze und ein 1,80 Meter hohes Steinkreuz mit Namen.
Erinnerungsmotiv
Dauerndes Ruherecht für Kriegsgräber. Mit dem Denkmal soll an polnischen Kriegsopfer erinnert werden.
Unter den verstorbenen Kriegsopfern sind auch zivile Opfer. Es handelt sich um Frauen und Männer, die bei Firmen im Münsterland Zwangsarbeit geleistet haben. Viele von ihnen starben durch Seuchen, aufgrund menschenunwürdiger Zustände in den Lagern sowie infolge Überarbeitung oder durch Hinrichtung. Seit 2009 haben alle hier Bestatteten ein eigenes Grabmal.
Die Anlage ist geprägt vom rein namentlichen Gedächtnis an die Toten. Schicksal und Tod der Zwangsarbeiter wird nicht in einen politischen Zusammenhang gebracht. Sie werden nur pauschal als Opfer des Krieges bezeichnet. Dies kann auch als Verschleierung historischer Zusammenhänge und der Weigerung der Vergangenheit entgegen zu treten, verstanden werden. (Papenheim, 1995, S. 468).
Geschichtlicher Hintergrund
Zweiter Weltkrieg, durch den polnische Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Münster zu Tode kamen.
Auf dem Ehrenfeld ruhen laut Inschrift 77 polnische Staatsbürger. Die Anzahl ist durch Nachbeerdigungen auf 84 polnische Staatsbürger gestiegen.
Öffentliche Wahrnehmung
Eine Neugestaltung des Gräberfeldes erfolgte 2010 als Vorzeigeprojekt in Nordrhein-Westfalen. Erstmals gestalteten der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der polnische Rat zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium gemeinsam ein Kriegsgräberfeld.
Inschrift
in polnischer und deutscher Sprache
Hier ruhen 77 Polen / Opfer des deutschen / Nationalsozialismus / Soldaten der 1. Panzerdivision,/ Kriegsgefangene, Häftlinge der / Konzentrationslager und / Zwangsarbeiter