Seiteninhalt
Erinnern nach 1945
Erinnerungskapelle beim Krankenhaus Hiltrup
Standort
Öffentliche Parkanlage des Mutter- und Krankenhauses der Herz-Jesu-Missionsschwestern, Hiltrup, Westfalenstraße
Lage im Stadtplan
Initiatoren
Herz-Jesu-Missionsschwestern
Einweihung
1950
Erinnerungsmotiv
Die Kapelle entstand aufgrund eines Gemeinschaftsgelübdes, das die Herz-Jesu-Missionsschwestern während der Bombenbedrohung des Zweiten Weltkrieges ablegten. Die Errichtung erfolgte aus Dankbarkeit für die Unversehrtheit im Bombenkrieg. Dokumentiert wird dies durch den Text der Stiftungsurkunde.
Aus dem Kriegstagebuch der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu von Hiltrup:
"In der Nacht vom 19. zum 20. Mai 1940 war Fliegergefahr. In dieser Nacht wurden über unserem Hause und über dem Patreskloster Leuchtkugeln beobachtet, die einzelne Stellen taghell beschienen. Es sind jedenfalls fotografische Aufnahmen gemacht worden.
Ein Mann aus dem Dorfe erzählte hier, er sei in der Nacht vom 19. zum 20. Mai nicht in den Schutzraum gegangen, sondern habe vom Speicher aus die Sache betrachtet. Da sei ihm die merkwürdige Tatsache aufgefallen, dass der Himmel in der ganzen Umgegend sternenklar gewesen sei, nur über dem Schwesternkloster habe ein dichter Nebel gelegen.
Den Nebel haben wir auch gesehen, der ganze Garten lag in der betreffenden Nacht grau da, von dickem Nebel bedeckt. Die Leuchtkugeln, die der feindliche Flieger mit Fallschirmen über uns herabsinken ließ, werden vergeblich gefallen sein. Ein eigenes Gefühl der Fürsorge Gottes und unserer lb. Schutzpatronin nimmt einen gefangen."
Geschichtlicher Hintergrund
Zweiter Weltkrieg
Öffentliche Wahrnehmung
Aus der Mutterhaus-Chronik:
"Nach dem Krieg 1945, mit der Besatzung der Amerikaner, kamen Soldaten und erzählten Mutter Felicitas, dass sie den Auftrag bekommen hatten, das grosse Haus mit den zwei Türmen, und an einem langen Silberstreifen (Kanal) gelegen, zu bombardieren. Sie hätten es wiederholt versucht, es aber nie gefunden, weil alles mit dichtem Nebel bedeckt gewesen sei.
Etwas später kam ein Offizier und wollte sich gerne das Haus einmal ansehen, das sie nie bombardieren konnten, weil sie über dem Haus eine Frau mit einem Kind sahen.
Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass dieser Offizier ein ehemaliger Schüler von Mutter Felicitas in Amerika war."