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Erinnern nach 1945
Gedenkskulptur für die studentische Widerstandsgruppe "Weiße Rose" um die Geschwister Hans und Sophie Scholl
Standort
Außenwand der Aula der ehemaligen Pädagogischen Hochschule, Scharnhorststraße
Lage im Stadtplan
Initiator
Rektor der Pädagogischen Hochschule Prof. Walter Rest
Gestaltung
Auf einen Sockel wurden die Oberkörper von Hans und Sophie Scholl modelliert. Unter ihnen befindet sich eine Inschrift und zeitweise war ein Ehrenkranz angebracht.
Einweihung
1955/56 (ca.)
Erinnerungsmotiv
Initiator Prof. Walter Rest sah die Aufstellung der Gedenkskulptur begründet im "Heldenmut" der Weißen Rose und ihrer "Opferung für Wahrheit und Freiheit".
Geschichtlicher Hintergrund
In der Zeit des Nationalsozialismus leisteten auch Studierende Widerstand. In München formierte sich um die Geschwister Hans und Sophie Scholl die Widerstandsgruppe der "Weißen Rose". Der ehemalige Rektor der früheren Pädagogischen Hochschule Prof. Walter Rest in Münster setzte sich schon Mitte der 1950er Jahre für die Ehrung der Widerstandsgruppe am Bau des Hochschulgebäudes und insbesondere auch für die Benennung des Platzes der Weißen Rose an der ehemaligen Pädagogischen Hochschule, Scharnhorststraße, ein. Zwischen 1955 bis 1985 befand sich die PH an diesem Platz.
Die Straßenbenennungskommission lehnte die Vorschläge Rests kurz vor der Eröffnung der PH ab. Die PH entschloss sich, den Parkplatz zwischen Hauptgebäude und Scharnhorststraße inoffiziell als "Platz der Weißen Rose" zu benennen. Dazu kam die Erinnerungsskulptur zu Ehren der Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Wand des an der Ostseite des Parkplatzes liegenden Aula-Gebäudes. In der Folgezeit bemühten sich PH und Prof. Rest darum, die inoffizielle Anschrift "Platz der Weißen Rose" zu einer offiziellen zu machen. Den letzten Antrag unterzeichnete der Allgemeine Studentenausschuss der Akademie und schickte ihn direkt an OB Busso Peus. Eine Reaktion der Stadtverwaltung erfolgte nicht.
1965 fragte der AStA erneut beim neuen OB Albrecht Beckel nach. Dieser setzte sich persönlich für ein Einlenken ein. Die Sitzung des Straßen-Benennungsausschusses stimmte im März 1965 dem Vorschlag "Platz der Weißen Rose" zu. Beckel gratulierte am 9. April 1965, "dass die Pädagogische Hochschule I in Münster für das Andenken der Widerstandskämpfer so entschieden eintritt, welche die Stadt Münster im Aaseeviertel mit einer Menge von Straßennamen zu ehren unternommen hat." (Stadtarchiv: Bestand Oberbürgermeister Nr. 80)