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Erinnern nach 2000
Initiatoren
Ursula und Dr. Willy-Hans Steck
Gestalter
Bildhauer Bert Gerresheim
Gestaltung
Die Bronzeskulptur stellt eine Kreuzigungsgruppe mit leidendem Jesus am Astkreuz dar. Rechts vom Kreuz steht Bischof Clemens August von Galen, links Mystikerin Anna Katharina von Emmerick und links daneben Clemensschwester Maria Euthymia. Abseits der Gruppe steht in gebeugter Haltung die Figur des Täuferkönigs Jan van Leiden. Am Fuß des Kreuzes findet sich ein Verweis auf die heilige Edith Stein. Am Kunstwerk finden sich Zeichen und Embleme zu geschichtlichen Ereignissen: die zerschlagenen Herrschaftsinsignien des Jan van Leiden, ein Figurentorso als Bilderstürmer-Relikt, das Hakenkreuz, ein Judenstern der NS-Zeit, das Hammer-und-Sichel-Emblem des Weltkommunismus.
Einweihung/Einsegnung
19. Dezember 2004
Erinnerungsmotiv
Die Kreuzigungsgruppe soll nach Vorstellung des Bildhauers das Golgotha-Geschehen vergegenwärtigen. So finden sich unter dem Kreuz anders als bei üblichen Darstellungen, die Maria und Johannes zeigen, Gestalten der älteren und jüngeren Geschichte. Gerresheim will die Widersprüchlichkeit des Kreuzes in Einzelexistenzen darstellen. Dargestellt wird etwa Bischof Galen als 'Kämpfer' gegen den Nationalsozialismus oder die Jüdin und zum katholischen Glauben konvertierte Edith Stein, die von den Nationalsozialisten ermordet wurde.
Das Kreuzungsmonument konkretisiert - laut Künstler - an unterschiedlichen Lebensbeispielen eine Christusnachfolge, wobei die Person des Jan van Leiden als Gegenposition zu den übrigen Personen verstanden wird und für eine mystische, eine politische und apokalytisch missverstandene Nachfolge steht. Jan van Leiden träumte von einer religiösen Weltherrschaft und gründete auf dem Fundament des Glaubens eine Diktatur - so der Erläuterungstext.
Eine Interpretation der Kreuzigungsgruppe
Literatur
- Udo Grote: Das Kreuzmonument am Horsteberg, Münster 2009