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Erinnern nach 2000
Denkmal für Flüchtlinge und Vertriebene
Standort
Grünfläche am Servatiiplatz / Einmündung Bahnhofstraße
Lage im Stadtplan
Initiator
Bund der Vertriebenen, Kreisverband Münster; Gesellschaft für ostdeutsche Kulturarbeit
Gestaltung
Der zweiteilige Gedenkstein besteht aus einem 80 x 80 cm hohen Block aus Ibbenbürener und schlesischem Sandstein mit einer Inschrift. Davor liegt ein weiterer Stein mit einer bronzenen Inschriftenplatte. Ein kurzer Pflasterweg zum Denkmal ist flankiert durch acht Pultsteine, auf denen die Wappen der acht ehemaligen ostdeutschen Heimatprovinzen in Bronze angebracht sind.
Die Kosten in Höhe von 20.000 Euro übernahm zu 2/3 die Stadt Münster, 1/3 stammten aus Spenden.
Einweihung
5. April 2003
Erinnerungsmotiv
Das Denkmal erinnert an die Folgen des Zweiten Weltkrieges und dabei vor allem an das Schicksal der Flüchtlinge und Vertriebenen aus ehemals deutschen Gebieten, die nach 1945 nach Münster kamen. Außerdem wird der Beitrag der Flüchtlinge und Vertriebenen zum Wiederaufbau gewürdigt.
Geschichtlicher Hintergrund
Zweiter Weltkrieg, Vertreibung von Deutschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten
Öffentliche Wahrnehmung
Im September 2007 kam es im Rahmen der Feierlichkeiten zum "Tag der Heimat", den der Bund der Vertriebenen (BdV) veranstaltet, zu Protesten der "Antifaschistischen Aktion Münster". Dem BdV wurde eine gewisse Nähe zur rechtsextremen NPD vorgeworfen. Unbekannte beschmierten das Denkmal am Servatiiplatz mit brauner Farbe.
Inschrift
Auf der Stele
Den / deutschen / Flüchtlingen und / Heimatvertriebenen / in Münster / Seit 1945
Auf der Bodenplatte
Die Stadt Münster erinnert durch dieses / Denkmal an das Schicksal der Flüchtlinge, / Vertriebenen und Deportierten aus Schlesien, / Ostbrandenburg, Pommern, Danzig, Westpreußen, / Ostpreußen, dem Sudetenland und den Sied- / lungsgebieten von Deuschen in Ost-, Mittel- und / Südosteuropa, die nach 1945 hierher kamen. / Sie würdigt ihren für unsere Stadt geleiste- / ten Beitrag zum Wiederaufbau und zur Errich- / tung eines demokratischen Gemeinwesens.
Quellen und Literatur
Zeitungsartikel
Zeitungsausschnittsammlung Nr. 79
Westfälische Nachrichten 10.9.2002
Westfälische Nachrichten,7.04.2003
Münstersche Zeitung, 7.4.2003
Westfälische Nachrichten, 3.4.2003
Westfälische Nachrichten, 26.3.2003
Westfälische Nachrichten, 11.9.2002
Münstersche Zeitung, 17.9.2007
Literatur
- Friedrich-Carl Schultze-Rohnhof, Die vielfältigen Beziehungen zwischen Münster und dem deutschen Osten. In: Stadtheimatbund Münster (Hrsg.): Münster-Mosaik, Münster 2003, S. 86-95
- Neuanfang in Münster. Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen in Münster von 1945 bis heute, hrsg. von der Gesellschaft für Ostdeutsche Kulturarbeit e. V., Münster 1997
- Zum Denkmal für Flüchtlinge und Vertriebene wurden im Rahmen des Schul-Projekts "Damals fremd - heute vertraut" (Archiv und Jugend: auf Spurensuche in Münster) Informationen zusammengestellt und Interviews mit Betroffenen geführt.